Famulatur Orthopädie in St. Gertrauden Krankenhaus (2/2020 bis 3/2020)

Krankenhaus
St. Gertrauden Krankenhaus
Stadt
Berlin
Station(en)
Notaufnahme
Fachrichtung
Orthopädie
Zeitraum
2/2020 bis 3/2020
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Die Notaufnahme ist unterteilt in internistische und orthopädische/ unfallchirurgische Seite. Ich habe auf der unfallchirurgischen Seite gearbeitet und es war meine erste Famulatur.
In der ersten Woche konnte ich noch nicht so richtig viel machen, da neben mir noch andere Famulierende und PJlerinnen vor Ort waren und keine richtige Einarbeitung erfolgt ist. Dies lag vor allem daran, dass einer der Ärzte zu dem Zeitpunkt selbst noch in der Einarbeitung war.
Ich durfte dann aber (auf Empfehlung einer PJlerin hin) in den Spätdienst wechseln und von da an wurde das Tätigkeitenfeld wesentlich interessanter. Ich durfte mehrmals selbstständig nähen, unter Aufsicht Wundverbände wechseln, war ein paar Mal im OP zum "Haken halten" und natürlich stand das obligatorische Blut abnehmen und Braunülen legen auf dem Programm, wobei es sich in Grenzen hielt.
Nach zwei Wochen hat man mich sogar schon einfachere Fälle, d.h. Platzwunden, OSG-Distorsionen und Schädelprellungen eigenständig betreuen lassen, also von der ersten Untersuchung über die Anmeldung im Röntgen bis hin zum Ausstellen des Berichts, wobei dies natürlich am Ende abgesegnet wurde.
Die Qualität der fachlichen Betreuung hing stark vom diensthabenden Arzt/ Ärztin ab, die im Spätdienst täglich wechselten. Bei einigen durfte ich überwiegend nur zusehen, andere haben mich sehr viel selbstständig arbeiten lassen.
Ich hätte mir insgesamt etwas mehr Strukturierung und Einheitlichkeit in Bezug auf die Einarbeitung und Betreuung gewünscht, z.B. in Bezug auf den Umgang mit den Computerprogrammen, Röntgen- und Laboranmeldung etc. Dies war bei einigen Betreuenden sehr gut, hat aber insgesamt viel Nachfragen und Eigeninitiative meinerseits erfordert. Vieles hat mir im Endeffekt eine PJlerin gezeigt, die zeitgleich dort eingesetzt war.
Im Umgang waren alle Ärzt:innen freundlich, auch im OP wurde mir sehr gut erklärt, was ich machen soll.
Botengänge standen sehr selten an und ich wurde jedes Mal freundlich darum gebeten/ gefragt.
Das pflegerische Team machte einen harmonischen Eindruck untereinander und war mir gegenüber ebenfalls durchweg sehr freundlich und hilfreich.
Die ärztliche Leiterin der Notaufnahme ist einerseits zwischenmenschlich wirklich super und ermöglicht einem andererseits eine flexible Planung der Arbeitszeiten. Je nachdem von wem ich betreut wurde, stand es mir frei, ob ich im Frühdienst zur Morgen- und Nachmittagsbesprechung gehe (oder früher Feierabend mache).
Auch in den Spätdiensten konnte ich meine Arbeitszeiten flexibel einteilen und hatte nie das Gefühl, meine Zeit "absitzen zu müssen". Insgesamt waren die Arbeitszeiten dadurch sehr angenehm.
Arbeitskleidung wurde gestellt und ich durfte einmal pro Tag in der Cafeteria ein Mittagessen umsonst holen.
Insgesamt bin ich mit meiner Famulatur zufrieden, fand den Umgangston wirklich sehr angenehm und konnte viel lernen.
Meine Highlights waren das Nähen und insbesondere die eigenständige Betreuung/ Behandlung von Patient:innen. Ich hätte mir allerdings eine bessere und strukturiertere Einarbeitung gewünscht und empfehle zukünftigen Famulierenden, auch mal im Spätdienst zu arbeiten und Eigeninitiative an den Tag zu legen in Bezug auf die Einarbeitung in Röntgenanmeldungen etc. sowie das strukturierte Erlernen ärztlicher Tätigkeiten.

Vorteile:
- flexible Planung und angenehme Arbeitszeiten
- sehr freundliche ärztliche und pflegerische Teams
- kleine Rettungsstelle, dadurch lernt man schnell das ganze Team kennen
- gute Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
- eigenständiges Arbeiten möglich
- wenige Botengänge
- Einblick in den OP (wenn auch nur zum Haken halten)

Nachteile:
- teilweise fehlende Struktur/ Einheitlichkeit in der Betreuung, dadurch könnte man noch viel mehr aus dem Einsatz herausholen
Bewerbung
Bewerbung erfolgte ca. 3 Monate im Vorfeld, etwas mehr Vorlaufszeit wäre allerdings besser gewesen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.2