Ich habe in meiner letzten Famulatur in der Hausarztpraxis leider eine außerordentlich schlechte Lehre erlebt.
Kleinere Handgriffe wie EKGs, BEs und Impfungen wurden von den MFAs und den zwei Azubis gemacht, diese wurden selbst auf Nachfrage nicht an mich delegiert ("Wir hatten mal einen Studenten da, der Blut verspritzt hat, daher sieht das der Chef nicht gerne").
Bei Patientengesprächen durfte ich zuhören und in seltenen Fällen (3x) auch mal einen Patienten voruntersuchen/ die Anamnese erheben. Leider gab es hierzu keinerlei Feedback, da Dr. sich kein einziges Mal mit im Zimmer befand. Auch das gelegentlich erlaubte Nachschallen wurde nicht durch den Arzt überwacht oder konstruktiv kommentiert. Fragen wurden extrem knapp beantwortet, woraufhin ich diese auch einstellte. Der Höhepunkt der Gefühle war es, 2-3 EKGs zu besprechen. Dies führte insgesamt dazu, dass ich mich sehr stark als Fremdkörper fühlte.
Sicherlich ist mit der ganzen COVID-Lage der Praxisalltag stressiger als üblich. Dennoch hatte sich Dr. dazu bereit erklärt, mich aufzunehmen. Mir ist der Grund dafür bis heute nicht klar, wenn gefühlt kein Interesse an Lehre bestand und es auch keinen Platz zur Integration in den Arbeitsablauf gab... Vielleicht haben andere Studenten da andere Erfahrungen gemacht, aber ich habe mich hier insgesamt nicht gut aufgehoben gefühlt.
Zuletzt muss ich noch ein Lob an die beiden anderen Ärztinnen in der Praxis aussprechen, die beiden waren sehr nett und haben auch mehr demonstriert (Kleinere chirurgische Eingriffe, Ohrspiegelungen), kommentiert und Feedback gegeben und haben mich auch dazu geholt, wenn es etwas interessantes zu sehen gab. Auch die MFAs waren lieb.
Bewerbung
ca. 11 Monate im Voraus per Mail, mit kurzem Vorgespräch.
