Morgens begann man mit der Morgenvisite um 7:15, hier lief man allerdings nur hinterher und es wurde nichts erklärt und man war nur fürs Pflasterholen zuständig. Allgemein sehr durcheinander und wenig lehrreich, oft war die Stimmung zwischen den Assistenten auch nicht die beste. Danach Blutabnahme und Nadellegen, hier hatte ich Glück, dass es viele PJler gab, sonst hätte ich die teilweise bis zu 15-20 Blutabnahmen alleine machen müssen.
Danach interessiert es keinen, was man den Rest des Tages bis zur Abschlussbesprechung bzw Mittagsblutentnahme macht.
Eigentlich war ich in der Allgemeinchirurgie eingeteilt, konnte jedoch frei wählen, ob ich in den Op der Unfallchirurgen oder der Allgemeinchirurgen wollte. Bei den Allgemeinchirurgen durfte ich so gut wie nichts machen, nur und einmal bei einer Zehenamputation zum Saugerhalten an den Tisch. Erklärt wurde hier auch sehr wenig und fast immer nur auf Nachfrage.
Bei den Unfallchirurgen lohnt es sich mit in den Op zu gehen, hier durfte ich bei vielen Eingriffen mit an den Tisch und Hakenhalten, aber auch oft nähen, bohren, knoten etc und es wurde viel erklärt.
Wenn nichts los war oder mich der Eingriff im Op mich nicht interessierte ( allgemein wiederholt sich vieles nach 1-2 Wochen sehr oft : Gallenblase, Leistenbruch, Sigma- Entfernung..), konnte ich auch in die chirurgische Notaufnahme, hier rannte man als Student aber eher der Oberärztin hinterher und es wurde wenig bis nichts erklärt bzw man durfte dann Nadeln legen oder Salbenverbände machen. Generell durfte man immer nach der Abschlussbesprechung um 15:30 gehen und hatte einen freien Nachmittag.
Alles in Allem hat mir die Zeit im Op trotzdem gut gefallen und ich habe dank der lieben Pjler und einiger Oberärzte der Unfallchirurgie trotzdem viel gelernt, von den anderen Ärzten ( speziell von Assistenzärzten) jedoch wenig bis gar nichts. Man ist keinem Arzt fest zugeteilt und es fühlt sich eigentlich niemand für einen verantwortlich. Der einzige Oberarzt der Allgemeinchirurgie, der einem sehr viel beibringt und der sehr studentenfreundich ist, war leider 3 von meinen vier Wochen Famulatur im Urlaub.
Ein kleines Highlight war allerdings, dass wir mit zu einer Obduktion durften , was sehr spannend war.
