Meine Famulatur in der interdisziplinären ZNA im Klinikum Kassel hat mir sehr gut gefallen. An meinem ersten Tag wurde ich sehr freundlich von der Stationsleiterin der Krankenpflege in Empfang genommen und erhielt eine Schlüsselkarte für den Kleiderautomaten sowie alle Türen des Gebäudes. Es gibt Schließfächer für die Wertsachen, für welche man sich bei Bedarf selbst ein Schloss mitbringen kann. Auch ich bin, wie in den anderen Berichten beschrieben, nach einem ausgehängten Plan in der Frühschicht innerhalb der drei Teams (UCH, Neuro, Innere) rotiert. Dieser Rotationsplan muss nicht streng eingehalten werden, bei Interesse darf man nach Absprache mit Herrn Dr. Weber sehr flexibel rotieren. Die Rotation empfand ich aber als besonders geeignet, um in einer kurzen Zeit eine Fülle an Eindrücken über die verschiedenen Fachrichtungen, die häufigsten Krankheitsbilder und die jeweilige Erstversorgung zu gewinnen. Jedes Team war freundlich und stets offen für Fragen.
In der Unfallchirurgie gab es viele Möglichkeiten praktische Fähigkeiten zu erlernen, wie z.B. die chirurgische Wundversorgung und die Sonographie. Ich ging außerdem zu jeder Röntgenbildbesprechung mit. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass allgemein viele der Radiologen und Radiologinnen sehr freundlich zu uns Studierenden waren. Besonders bei den Schockraumeinsätzen haben sie sich die Zeit genommen, viel zu erklären und die Bildgebung ausführlich mit uns zu besprechen.
Im Team der Neurologie konnte man, durch regelmäßiges selbstständiges Durchführen und Dokumentieren, den flüssigen Ablauf einer neurologischen Untersuchung gut erlernen. Auch hier konnte man auf Nachfrage hin einiges über die Interpretation von EEGs und die Patientenversorgung lernen und bei Eingriffen, wie Liquorpunktionen und EVD-Anlagen, zusehen.
Besonders im Team der Inneren Medizin wird besonders viel Wert auf gute Lehre gelegt. Uns wurde z.B. ausführlich und freundlich die Echokardiographie gezeigt und erklärt. Außerdem durfte man die Erstaufnahmen der Patienten und Patientinnen mit Anamnese und körperlicher Untersuchung selbstständig durchführen und dokumentieren.
Generell durften wir bei allen Schockraumeinsätzen dabei sein (und davon gab es sehr viele) und je nach Interesse und Eigeninitiative bei den akuten Interventionen, wie bspw. Herzkatheteruntersuchungen, Thrombektomien und Lysetherapien zuschauen.
Zum Großteil, auch hier mit einigen Ausnahmen, ist ebenfalls die Pflege sehr freundlich und lehrbegeistert gewesen. Wir durften unter freundlicher Anleitung bspw. im Schockraum Braunülen und Blasenkatheter legen und jederzeit Fragen stellen. Braunülen legen, Blut abnehmen und EKGs schreiben konnte man besonders in der Internistischen Rotation gut üben. Auch die Stimmung unter den Famulanten und Famulantinnen war gut, wodurch die ganze Famulatur noch mehr Spaß gemacht hat. Insbesondere nach belastenden Ereignissen hat sich Herr Dr. Weber persönlich sehr viel Zeit für uns genommen und Platz für Fragen eingeräumt.
Bewerbung
Bewerbung 9 Monate im Voraus per E-Mail, Zusage erhielt ich 5 Tage später.
