Famulatur Anästhesiologie in Gesundheitszentrum Bitterfeld Wolfen (3/2020 bis 5/2020)

Krankenhaus
Gesundheitszentrum Bitterfeld Wolfen
Stadt
Bitterfeld
Station(en)
ITS, Zentral-OP
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
3/2020 bis 5/2020
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich interessiere mich am meisten für die Notfallmedizin und wollte deshalb in der Anästhesiologie ein bisschen Atemwegssicherung lernen... Ich war vorher in der Kardiologie im gleichen Haus und habe dann, nachdem wegen SARS 2 der Semesterstart verschoben wurde, noch ein paar Wochen Anästhesie drangehängt. Leider war ich von meiner Famulatur sehr enttäuscht.

Die meiste Zeit war ich auf der Intensivstation. Meine Hauptaufgabe war die morgendliche Untersuchung der Patienten. Unter der Woche blieben bei 2-3 Oberärzten und 2-3 Assistenzärzten auf einer Station mit elf Betten aber bestenfalls zwei Patienten für mich übrig. Den restlichen Tag über gab es nicht wirklich viel zu tun. Manchmal sind wir zum Schockraum runtergegangen, viel mehr auch nicht. Am Wochenende hatte ich die gesamte Station für mich. Zumindest in Sachen klinische Untersuchung habe ich daher einiges an Erfahrungen gesammelt. Auch ein paar PiCCO-Kalibrierungen, so wir denn gerade wen da hatten, durfte ich durchführen.

Der Umgang seitens der ärztlichen Kollegen ließ zu wünschen übrig. Ein Oberarzt (nennen wir ihn Ü) und ein paar Assistenzärzte haben mich an die Hand genommen, alles erklärt und mir beispielsweise viel Ultraschallen beigebracht. Oberarzt Ü gab mir den Tipp einfach alle sedierten Patienten durchzuschallen, da es die am wenigsten stört.

Viele erklärten zwar hin und wieder was, aber gingen nicht wirklich auf meinen Wissensstand ein (man macht doch keine Famulatur in so einem Fach, ohne sich vorher mal was durchgelesen zu haben, oder?). Letzendlich habe ich mindestens fünfmal gehört, dass eine Narkose aus Analgesie, Anästhesie und Relaxation besteht. Als ich den ein oder anderen vorsichtig darauf hinwies, dass ich das schon weiß, wurde mir teilweise mit Unverständnis begegnet.

Einige nahmen jedoch nur meine Anwesenheit zur Kenntnis und hörten auch nicht wirklich zu, wenn ich ihnen etwas berichtete. So wurde ich teilweise sogar beschuldigt, wichtige Befunde nicht besprochen zu haben, obwohl ich dies meiner Oberärztin (nennen wir sie I) mitgeteilt hatte. Mehrmals wurde mir unentschuldigtes Fehlen vorgeworfen, obwohl ich mich Tage vorher (teilweise schriftlich!) abgemeldet hatte.

Der Kontakt zur Pflege war durchwachsen. Es fing damit an, dass sich einige bei I beschwert hatten, dass ich mich ja nicht bei allen vorgestellt hätte. Ich muss sagen, ich bin nicht der Typ, der durch die Reihe geht und sich bei allen vorstellt, ich empfinde das ehrlich gesagt als aufdringlich. Allerdings hatte mich der Chefarzt am ersten Tag vor der großen Runde samt Namen und Rolle vorgestellt und ich habe auch niemals gezögert, mich auf Nachfrage nochmal kurz vorzustellen. Naja. Zu meinem ersten Wochenenddienst konnte ich zumindest bei einigen das Eis brechen. Diejenigen haben mir dann auch viel gezeigt und erklärt, Vorbereiten einer arteriellen Blutdruckmessung, Umgang mit unseren CVVHD-Geräten, Bedienung unserer BGA usw. usw. Einige blieben mir gegenüber bis zum Schluss mürrisch und verschlossen.

Highlight war, dass ich einige Male auf dem örtlichen NEF mitfahren durfte. Die Rettungsdienstler waren fast alle sehr offen, haben mich alle Flexülen legen lassen, mir gesagt, worauf ich bei den Gerätschaften achten muss und welche Aufgaben ich immer von mir aus übernehmen kann. Das habe ich aber meistens mit einem Arzt aus der Kardiologie gemacht, den ich aus den Wochen zuvor gut kannte. Einmal war ich mit einem Anästhesisten unterwegs, der mich dann aber auch über die Nacht nicht mitnehmen wollte.

Im OP war ich leider nur eine Woche. Durch die COVID-Pandemie war der Betrieb dort aber reduziert, sodass auch hier nicht so viel für mich übrig blieb. Drei, vier Flexülen. Insgesamt habe ich in 6 Wochen Famulatur eine Larynxmaske gelegt und einmal intubiert. Wow.

Meine vorher gesetzten Lernziele: Maskenbeatmung, SGA, Intubation, ZVK und arterielle Punktion habe ich durchweg verfehlt.
Bewerbung
Nachdem der Semesterstart wegen COVID verschoben war, habe ich nach einer Famulatur in der Kardiologie noch spontan ein paar Wochen Anästhesie dranhängen können, ich war aber auch schon im Haus bekannt.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
EKGs
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
5
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen
4
Stimmung Klinik
5
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Lehre auf Station
4
Insgesamt
5

Durchschnitt 4.33