Fazit: Eine tolle Famulatur, bei der man die Arbeit der Pathologie hinter den Kulissen näher kennen lernt, selbstständig mitarbeiten darf und auch wissenstechnisch extrem viel lernen und mitnehmen kann. Ich kann die Famulatur nur weiterempfehlen.
+ Man darf auf Eigeninitiative viel mithelfen und wenn man sich dabei einigermaßen gut anstellt, nach kurzer Zeit schon selbstständig arbeiten (z.B. makroskopisches Befunden und mikroskopisches Befunden mit anschließender Besprechung mit einem Facharzt. Als Famulant wird man in den Befundberichten als Mitverfasser erwähnt; bei Obduktionen etc. mithelfen usw.)
+ Das Team (v.a. die Assistenzärzte) geben sich Mühe, erklären viel, nehmen sich Zeit (Da die Pathologie Nachwuchsmangel hat, freut sich jeder über interessierte Famulanten).
+ Man verbringt jeweils eine Woche in der makroskopischen Befundung, dem Schnellschnitt, der Hämatopathologie und der Molekularpathologie. Man kann aber jederzeit auch einen Abstecher in den Obduktionssaal oder andere Teilbereiche machen.
Für mich gibt es nicht wirklich etwas Schlechtes zu berichten, allerhöchstens ein paar Kleinigkeiten, die ich im Nachhinein aber als halb so schlimm empfunden habe und auch positiv bewertet werden können:
- Es wird viel Selbstständigkeit erwartet, vor allem was das mikroskopische und makroskopische Befunden angeht (kaum Hilfe, man muss selbst auf die richtige oder manchmal eben falsche Diagnose kommen und bei der Besprechung muss man sich dann den Fragen/ der Kritik stellen, warum man jetzt wie befundet hat).
- Wer Fehler macht (was definitiv passieren wird bei der Selbstständigkeit, die einem hier zugemutet wird), wird selbstverständlich darauf hingewiesen (man muss also auch etwas mit Kritik umgehen können).
- Es wird oft das Wissen der Famulanten geprüft. Wenn man mal was nicht beantworten kann ist es aber auch nicht schlimm bzw. man bekommt es dann erklärt.
- Die Molekularpathologie fand ich persönlich eher langweilig. Ich habe mich davor gedrückt indem ich beim Befunden mitgearbeitet habe. Letztendlich hat das aber niemanden gestört, weil ich den Assistenzärzten damit viel Arbeit abgenommen habe.
