Famulatur Anästhesiologie in Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt (9/2019 bis 10/2019)

Krankenhaus
Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt
Stadt
Dresden
Station(en)
OP + Intensivstation
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
9/2019 bis 10/2019
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Die Famulatur in der Anästhesiologie des Krankenhaus Friedrichstadts wurde mir von mehreren Kommilitonen empfohlen und diese Empfehlung kann ich für zukünftige Famulanten nur weitergeben.
Ich habe mich sehr Kurzfristig beworben mit einem Anruf und einer darauf folgenden Email an Frau Schönherr im Chefarztsekretariat (1,5 Monate vorher). Dies stellte keine Problem dar und die Bewerbungsformalitäten waren schnell geregelt.
Man bekommt am ersten Tag seine Kleidung und Schlüssel/Transponder ausgehändigt. Der Transponder gibt einem Zutritt zu allen wichtigen Bereichen (OP, Intensivstation usw.) , dass heißt man muss nie jemanden fragen ob man die Tür geöffnet bekommt. Dies habe ich in anderen Famulaturen auch schon anders kennengelernt, deswegen war das schonmal ein Pluspunkt.
Ich konnte mir selber einteilen wie viel Zeit ich im OP und wie viel auf der Intensivstation verbringen wollte. Bei mir waren das 2 Wochen im OP und 2,5 Wochen auf der Intensivstation,

Der Tag im OP beginnt mit der Morgenbesprechung um 7 Uhr, wo alle OP´s einmal vorgestellt werden und eventuelle Komplikationen erörtert werden.
Dann wird man laut Dienstplan einem Anästhesisten zugeteilt und folgt diesem den ganzen Tag. Dadurch genießt man den ganzen Tag eine 1-zu-1 Betreuung und man hat genug Zeit fragen zu stellen und selber unter Anleitung Sachen auszuprobieren.
Der Ablauf im OP ist abhängig davon in welchem Haus man eingeteilt ist und wofür der einem zugeteilte Anästhesist zuständig ist.
Es gibt Tage bei denen man bei vielen kleineren OP´s dabei ist (Viele Einleitungen/Ausleitungen = Viele Möglichkeiten selbst zu Beatmen, Larnyxmasken zu legen, zu Intubieren und diverse Zugänge zu legen). Dazu gibt es natürlich auch die Tage wo man die meiste Zeit bei einer Großen OP dabei ist. Dies kann auch mal etwas langwierig werden, allerdings werden einem alle Freiheiten gebeben. Wenn man will kann man die meiste Zeit dabeibleiben, das Protokoll schreiben, den Ablauf mit dem Tutor besprechen, seinen eigenen Ablaufplan entwickeln und unter Aufsicht durchführen (Medikamente, Beatmungsgerät bedienen usw.). Falls man darauf weniger Lust hat kann man allerdings auch zwischen den verschiedenen Sälen rotieren und schauen wo etwas spannendes passiert. Nicht nur der einem zugeteilte Anästhesist sondern auch die anderen sind sehr hilfsbereit und freuen sich immer, einem etwas beibringen oder zeigen zu können.
Wenn der Tutor bei den lokalen Anästhesien (Plexus, Spinale usw.) zugeteilt ist, kann man als Famulant nicht sonderlich viel selbst machen, aber so häufig ist dies nicht der Fall und es ist auch hilfreich das ganze öfters Mal gesehen zu haben um den Ablauf zu kennen. Dazu kann man in den Momenten auch viele Flexülen in der Holding Area legen oder wie vorher schon gesagt auch in den anderen Sälen nachschauen ob etwas interessantes passiert.

Noch interessanter war allerdings die Zeit auf der Intensivstation, wo ich jedem raten würde mindestens eine, besser 2 Wochen zu verbringen.
An meinem ersten Tag waren nach der Begrüßung die ersten Worte des Oberarzt, dass ich hier sei um etwas zu lernen und deswegen bei allen Sachen die ich sehen möchte einfach mitgehen/mitmachen sollte. Diese Einstellung wurde vom ganzen Team geteilt, auch von Assistenzärzten wurde mir mehrere Male gesagt, ich solle bei dieser Famulatur etwas mitnehmen und nicht die Hilfsarbeit verrichten, auch wenn sie dadurch 1-2h länger arbeiten würden.
Allgemein muss ich besonders das Team auf der Intensivstation hervorheben. Es herrscht ein unglaublich freundliches, entspanntes Arbeitsklima auf der gesamten Station (Pflegekräfte, Assistenzärzte und Oberärzte).
Der Tag auf der Intensivstation beginnt um 7.30 mit der Röntgenbesprechung und der darauf folgenden Stationsvisite wobei jeder einzelne Patient von allen Ärzten gesehen und besprochen wird. Diese dauert in etwa 1-1,5h. Danach macht man zusammen mit einem Assistenzarzt die Stationsarbeit (Patienten untersuchen, aufnehmen, usw). Es folgt noch eine individuelle Besprechung des Assistenzarzt mit seinem Oberarzt wo man jeden einzelnen Patienten genauer bespricht und den Therapieplan aufstellt. Bei dieser Besprechung ist man als Famulant auch immer dabei, Fragen zu Patienten sind immer gern gesehen und werden geduldig beantwortet und man wird auch dazu angehalten eigene Ideen einzubringen.
Dazu kann man diverse Zugänge und kleine Eingriffe begleiten und unter Aufsicht selber durchführen (Arterieller Zugang, Picco-Zugang, ZVK´s, Bronchoskopieren, Ultraschall). Dies geschieht immer in einer sehr entspannten und nicht wertenden Atmosphäre, auch wenn man solche Sachen noch nie vorher gemacht hat muss man dies nur sagen und man wird dann etwas genauer angeleitet.
Dazu kommt, dass die anästhesiologische Intensivstation des REA-Team für die eine Hälfte des Krankenhauses stellt. Bei den Reanimationsrufen, welche einen meistens auf eine der Stationen oder in den Schockraum der Notaufnahme führen, wird man angehalten immer mitzugehen. Dies ist eine wirklich spannende und interessante Möglichkeit , diesen Bereich der innerklinischen Notfallmedizin kennenzulernen. Bei den Einsätzen des REA-Teams steht man auch nicht nur daneben und schaut zu, sondern wird (den eigenen Kompetenzen entsprechend) eingesetzt und eingebunden, das heißt man hilft dem Team wo Hilfe gebraucht wird (CPR, EKG, Beatmung, Medikamente usw.)

Alles in allem war diese Famulatur die Beste die ich gemacht habe und ich kann jedem nur empfehlen einem Monat in der Anästhesiologie des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt zu verbringen, auch wenn man nicht zu 100% Anästhesist werden will. Man lernt so viele praktische Fertigkeiten, welche einem in jeder Fachrichtung weiterhelfen (Maskenbeatmung, Larynxmaske, Intubieren, ZVK´s, Arterien, Flexülen usw.)
Bewerbung
1,5 Monate vor Famulaturbeginn telefonische Anfrage im Chefarztsekretariat bei Frau Schönherr, daraufhin bekam ich am Telefon direkt die Zusage und sollte noch einmal als Formalität eine E-mail schicken.
Die benötigten Unterlagen werden einem daraufhin zugeschickt.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
EKG
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
EKGs
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Punktionen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1