Famulatur Anästhesiologie in Klinikum Ernst von Bergmann (9/2019 bis 10/2019)

Krankenhaus
Klinikum Ernst von Bergmann
Stadt
Potsdam
Station(en)
OP und AIT
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
9/2019 bis 10/2019
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe meine Famulatur in 2 Wochen OP (Note 3) und 2,5 Wochen ITS (Note 1) gesplittet. Die Noten sind der Durchschnitt aus beidem.
Kurzfassung: Die Organisation war extrem nervig, die Zeit im OP würde ich als sehr durchwachsen und unzufriedenstellend bezeichnen, aber die Zeit auf der ITS war das beste Praktikum, was ich jemals hatte und ich würde dort sofort wieder hingehen.

OP
Die Stimmung war angespannt, wie auch schon in vorherigen Berichten beschrieben. Momentan kommt noch eine schwierige Personalsituation. Ziel war es, dass ich bei einem hauseigenen Arzt mitgehe, da viele mit der Arbeit der Leasing-Ärzte nicht zufrieden waren. Ich war gleich am Anfang bei einem Leasing-Arzt dabei und kann mich nicht beschweren. Ich glaube, durch ihre entspannte Jobsituation waren die auch in der Klinik wirklich locker und haben mich viel machen lassen. Bei den hauseigenen Ärzten kam es drauf an, mit wem man mitgegangen ist. Manchen war die Lehre wirklich wichtig und sie haben sich an ihre eigenen Famulaturen erinnert, so dass sie einen auch was praktisch machen lassen wollten. Andere wiederum hatten damit ein großes Problem und wollte nicht mal Beutel-Maske-Beatmung abgeben oder waren sehr ungeduldig.
Theoretisch habe ich also eigentlich bei jedem viel gelernt, praktisch leider nicht so. Dafür habe ich der Pflege auch immer was abnehmen können und auch hier viel erklärt bekommen.
In der ersten Woche war noch relativ unklar, bei wem ich jetzt mitgehe, aber ab der zweiten Woche stand ich dann im OP-Plan bei Ärzten mit dabei.

Pro
- Vieles verschiedene OPs und Maßnahmen
- Viel Theorie
- Bei den richtigen Ärzten auch Praxis

Contra
- Leider doch im Großen und Ganzen zu wenig Praxis
- Angespannte Stimmung
- Pflege zu Anfang sehr reserviert
- Ich fühlte mich ziemlich oft überflüssig


AIT
Ich bin etwas desillusioniert auf die ITS gewechselt, aber wurde sofort vom ganzen Team sehr herzlich aufgenommen und der Oberarzt hat mir gleich nach Ankunft das Status erheben gezeigt, was dann eine meiner Aufgaben im Rest der Zeit war. Ständig wurde sich entschuldigt, wenn ich gefragt wurde, ob ich bei jemandem den Status erhebe, aber ich habe das als großen Mehrwert empfunden, da ich so endlich die Praxis im Auskultieren etc bekommen habe, die ich wollte. War etwas unklar, konnte ich mich auch jederzeit an die Ärzte wenden und egal, wen ich gefragt habe, ich habe jedes Mal sofort Hilfe und Erklärungen bekommen. Egal, wie viel los war - die Ärzte und Pfleger haben sich immer Zeit genommen, um mir Dinge zu erklären oder zu zeigen. Am Ende meiner Zeit habe ich sogar einen ZVK (mit Hilfe) gelegt und auch ansonsten diverse Maßnahme geübt.
Ich hab so unglaublich viel gesehen und gelernt in der kurzen Zeit dort und mir wurde das Gefühl gegeben, dass ich tatsächlich eine Hilfe bin.

Pro
- Ganz viel Praxis
- Ganz viel Erklärungen
- Viele Krankheitsbilder und Therapien

Contra
- Mir fällt nichts ein 😊


ALLES ANDERE
- Am NEF dürfen keine Famulanten mehr mitfahren. Das hat mich sehr genervt, weil es ja auch ein Teil der Anästhesie ist. Das war aber eine Entscheidung des ÄLRD und die Klinikärzte konnte daran nichts ändern.
- Eigentlich wäre ich gerne mit der Schmerzvisite mitgegangen, aber den zuständigen Arzt habe ich leider nie getroffen und die zuständige Schwester hat mir immer gesagt, dass es die Woche gerade ganz schlecht sei, aber die nächste vielleicht.
- Es gibt 3x/Woche PJ-Unterricht, zu dem ich je nach Zeit einfach mitgegangen bin. Der war je nach Dozent recht gut oder ziemlich langweilig.
Bewerbung
Ich habe mich ein halbes Jahr vorher per Mail beworben. Bis ich vom Chefarzt eine Antwort erhalten habe, bedurfte es vieler Nachfragen und Anrufe. Als ich dann von der Personalabteilung aufgefordert wurde, eine G24- und G42-Untersuchung einzureichen, war ich mir wirklich sicher, dass das Klinikum einfach kein Interesse an Famulanten hat und es einem so schwer wie möglich machen wollte.
Als ich dort ankam, wurde mir aber ein gegenteiliges Bild präsentiert. Die Anästhesie hat ein massives Personalproblem und schafft haufenweise externes Personal an („Leasing-Ärzte/-Pfleger“).
Ich rief ein paar Tage vor Famulaturbeginn an, um zu fragen, wo ich hin sollte. Da schien man sehr überrascht, dass ich komme. Bei Ankunft hat der Chefarzt mich dann aber sofort mitgenommen und allen vorgestellt. Von der Sekretärin dürft ihr keine Hilfe erwarten. Ich habe keine Erklärungen, Informationen oder einen Schlüssel bekommen. Nicht einmal Essensmarken. Auf Nachfrage wäre letzteres vielleicht möglich gewesen, aber angesichts der angespannten Situation hätte ich doch etwas mehr Engagement gegenüber potentiellen Arbeitnehmern erwartet.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
EKGs
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Punktionen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
3
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 2.2