Famulatur Innere in St. Johannes Hospital Dortmund (9/2019 bis 9/2019)

Krankenhaus
St. Johannes Hospital Dortmund
Stadt
Dortmund
Station(en)
Kardiologie, Notaufnahme, Intensivstation
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
9/2019 bis 9/2019
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Vorweg: Das war jetzt meine erste Famulatur und ich hatte daher das Ziel, sicherer bei praktischen Dingen wie Blutentnahmen, Zugang-legen, Anamnese und körperlicher Untersuchung zu werden.
Aufgrund der guten Bewertungen hier und des positiven Internetauftritts hab ich mich für den Laden entschieden, genauer gesagt für die Innere Medizin 1, welche die Kardiologie, Nephrologie, Notaufnahme und Intensiv unter einem Dach vereinigt.
In den ersten 3 Tagen war ich auf der normalen Kardiologie-Station. Dort war es allerdings ziemlich langweilig... ich konnte so ca. 3-4 Blutentnahmen machen, dann evtl. 2-3 elektive Patienten aufnehmen und bei der Visite mitgehen. Dementsprechend war ich immer ca. 13/14h fertig und konnte nach Hause gehen. Da es mir dann zu langweilig wurde, habe ich gefragt, ob ich in die ZNA gehen könne, was kein Problem war.

Da hab ich dann auch im Prinzip den Rest meiner Famulatur verbracht. Hier kann man viel praktisch machen! Man nimmt Patienten selbstständig auf, macht eine Anamnese und Untersuchung und übergibt den Patienten dann einem Arzt. Meist ist man auf sich alleine gestellt, da die Ärzte auch viel zu tun haben. Am besten sollte man also sicher sein, was Anamnese und Untersuchung angeht. Natürlich muss man auch keine Patienten aufnehmen, wenn man das nicht möchte - dann geht man einfach mit einem der Ärzte mit. Zu meiner Zeit war ein sehr hoher Durchsatz an Assistenzärzten in der ZNA - es kommen gefühlt jede Woche neue Ärzte dazu. Einige von denen haben mehr Spaß daran, einem was beizubringen, andere weniger. Praktisch habe ich "nur" Sonographieren von denen gelernt. Ansonsten waren alle sehr nett und hilfsbereit. Ach so, man übernimmt tendenziell rein internistische Patienten, zu den Chirurgen hat man im Prinzip keinen Kontakt, was ich schade fand. Sie wollen jetzt dort aber wohl vermehrt "interdisziplinär" arbeiten.
Da ich unbedingt Blutabnehmen und Zugang-legen üben wollte, hab ich der Pflege Bescheid gegeben, dass ich das gerne übernehme. An einigen Tagen kann man so 10-15 Zugänge legen, wenn man möchte. Ansonsten muss man nicht verpflichtend Zugänge legen, man nimmt der Pflege aber natürlich so etwas Arbeit ab.

Die häufigsten Krankheitsbilder sind hier v.a. Thoraxschmerzen, Synkopen, Herzrhythmusstörungen, Bauchschmerzen (GI-Blutungen, Gastroenteritis), AZ-Verschlechterung. Aber manchmal sind auch interessante hämatologisch-onkologische Patienten dabei. Neurologisch oder orthopädisch hab ich leider nichts sehen können, das Haus hat im übrigen auch keine Neurologie.
Das Haus ist ein Grund- und Regelversorger (ca. 25000 Patientenkontakte pro Jahr) und der Schockraum ist nicht angemeldet. Erwartet also keine heftigen Polytraumata oder lebensbedrohliche Erkrankungen. STEMIs, REAs, LAEs werden meist direkt auf die Intensiv oder direkt ins Katheterlabor gebracht. Wer also Notfallmedizin at its best erleben möchte, ist hier falsch. Wer dagegen warm werden möchte mit kleineren Erkrankungen, um sich langsam an die Notfallmedizin ranzutasten und die Basics (Sono, Zugang-legen usw.) lernen möchte, ist hier in der ZNA richtig aufgehoben.

Ich war noch einen Tag auf der Intensivstation (Rotationen auf andere Stationen sind möglich und man bemüht sich, die Wünsche zu erfüllen), wo ich ZVK-Anlagen und arterielle Punktionen gesehen hab. Ansonsten kann man hier nicht viel praktisch machen, weshalb ich wieder in die ZNA gewechselt bin.

Fazit: Ein sehr nettes Haus, in dem man willkommen ist! Ich habe definitiv alles gelernt, was ich mir vorgenommen hatte. Die Ärzte sind sehr nett (v.a. die OÄ der ZNA , Fr. Dr. Raith) und die Pflege auch (bis auf 2-3 Kandidaten, aber das ist ja normal). Für Anfänger sicher gut geeignet, für Fortgeschrittene, die Hochleistungsnotfallmedizin erleben wollen, vielleicht nicht der richtige Ort.
Ach ja und Essen in der Cafeteria auf dem Dach ist for free (Frühstück und Mittagessen!).
Bewerbung
ca. 6 Monate im Voraus per E-Mail an das Sekretariat der Medizinischen Klinik 1 (Fr. Bolla). Geht aber auch sicher kurzfristiger
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
3
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.4