Famulatur Hämatologie/Onkologie in Klinikum rechts der Isar (8/2017 bis 9/2017)

Krankenhaus
Klinikum rechts der Isar
Stadt
Muenchen
Station(en)
D1a (früher 3/5)
Fachrichtung
Hämatologie/Onkologie
Zeitraum
8/2017 bis 9/2017
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Die Bewerbung war total unkompliziert. Ich habe Dr. Schneller eine Mail geschrieben und hatte direkt eine Zusage. An meinem ersten Tag sollte ich zur Röngtenbesprechung kommen. Danach wurde ich direkt angesprochen und an den Stationsarzt übergeben. Bei mir war das Dr. Simon Heidegger. Während meiner Zeit gab es noch Dr. Tilman Ziegler, auch sehr nett und humorvoll, und ein wechselnder weiterer Assistenzarzt/eine Assistenzärztin.
Neben mir gab es zwei PJ-Studenten. Mir wurde direkt zu Beginn gesagt, dass wir Blut abnehmen, Nadeln legen, Patienten aufnehmen und Ports anstechen sollen. Leider sind Unikliniken sehr verwöhnt mit Studenten und dementsprechend waren wir Studenten fest eingeplant in den Tagesablauf. Für Unterricht durch die Ärzte blieb leider kaum Zeit. Allerdings haben sie uns sehr nett behandelt und Fragen gern beantwortet.
Wir kamen in der Regel so um kurz vor acht Uhr. Ärzte und Studenten haben gemeinsam Blut abgenommen (das hat mir gut gefallen, denn einige Stationen wälzen das komplett auf die Studenten ab). Da die meisten Patienten mit Port oder ZVK versorgt waren, war das natürlich schnell erledigt. Die Patienten ohne waren teilweise recht schwierig, da die Chemo die Venen doch ganz schön dezimiert.
Danach sind wir in der Regel geschlossen in die Morgenbesprechung gegangen. Da wurde von einem Radiologen alle Untersuchungen vorgestellt. Danach haben sich die Stationen noch besprochen. Anschließend ging es zurück auf Station. Einer der Ärzte ist dann fast immer noch in die Mensa gegangen und hat für die Ärzte, Studenten und die sehr nette Sekretärin Croissants gekauft.
Danach haben wir Studenten über den Tag hinweg die Patienten betreut. Ich durfte Patienten aufnehmen. Dazu wurde noch mal die Anamnese erhoben und körperlich untersucht, selbst wenn die Patienten über die Notaufnahme kamen und bereits untersucht worden waren. In der Regel wurde dann der Port angestochen oder eine Nadel gelegt. Bis zu der Famulatur hatte ich weder Nadeln gelegt noch Ports angestochen. Beides wurde mir von den PJ-Studenten gezeigt. Das Port anstechen ist recht simpel, mit den Nadeln habe ich mich deutlich schwerer getan. Dementsprechend haben die Schwestern angefangen praktisch immer direkt die PJler zu fragen. Das Nadeln legen habe ich daher leider nicht wirklich gelernt.
Nach der Aufnahme der Patienten haben wir sie einem der Ärzte vorgestellt. Bei der Oberarztvisite durfte ich dann auch immer einen Patienten vorstellen.
Zur Visite bin ich fast immer mitgegangen. Die Ärzte haben immer einen von uns drei zu Untersuchungen mitgenommen. Soweit möglich wurde alles auf Station gemacht. Dementsprechend durfte ich bei Liquorpunktionen, Knochenmarkpunktionen und ZVK-Anlage assistieren/zusehen. Eigentlich wollten sie mir gerne auch zumindest das Knochenmarkpunktieren beibringen, das hat sich dann aber nicht ergeben. Die PJler haben in ihrer Zeit dort sowohl das als auch das Liquorpunktieren versuchen dürfen.
Mittag sind wir dann in der Regel geschlossen in die Mensa gegangen. Die PJler bekommen Essensmarken, für Famulanten wussten wir die offizielle Regelung nicht, aber letzten Endes habe ich auch welche bekommen. Das Essen ist für eine Mensa okay. Danach sind wir meist zur Cafeteria und abwechselnd haben die Ärzte Kaffee (beziehungsweise für Kaffeemuffel wie mich heiße Schokolade) ausgegeben.
Sobald es nachmittags nichts mehr zu tun gab, wurden wir heim geschickt. Offiziell ging es bis 16 Uhr, in der Regel kam ich aber schon eine halbe Stunde oder sogar mehr vorher raus. Am Dienstag oder Mittwoch (ich bin mir nicht mehr sicher) gab es den PJ-Unterricht für Innere. Zunächst eine Einheit zum EKG und danach ein Krankheitsbild aus der Inneren. Da durfte ich immer mitgehen. Freitags ist Funktionstag für die PJler. Sie kommen morgens zum Blutabnehmen auf Station und schauen sich danach eine Abteilung (Bronchoskopie, Dialyse,...) an. Was Famulanten dann tun sollen ist uns unklar gewesen. Das gilt es wohl noch zu klären.
Die Ärzte waren extrem nett. Sie haben bei jedem sich verabschiedenden Studenten (inklusive mir) einen Kuchen gebacken bekommen, das sagt doch schon alles, oder? Leider hatten sie aber nicht viel Zeit und die Studenten sind in Unikliniken scheinbar fest eingeplante Arbeitskräfte. Besonderen Unterricht gab es von Seiten der Ärzte also nicht und bei Arztgesprächen war ich auch nie dabei. Nur bei Untersuchungen haben sie geschaut, immer einen von uns mitzunehmen. Da durften wir assistieren, was durchaus cool war.
In einer späteren Famulatur war ich in einer Kreisklinik, da durfte ich viel freier aussuchen, was ich machen will, durfte nach Lust und Laune zwischen den Stationen rotieren und die Ärzte hatten viel mehr Zeit, mir etwas zu erklären. Das hat mir im Rechts der Isar leider sehr gefehlt.
Ich war auf der Hämatologie/Onkologie, weil ich überlegt hatte, später mal in die Richtung zu gehen. Ich hatte gehofft dort allgemein mit allen Organsystemen Kontakt zu haben, allerdings hatte ich fast nur mit Leukämie/Lymphom-Patienten zu tun, das entsprach meinen Erwartungen leider gar nicht. Ich habe leider nicht so viel gelernt, wie ich gerne gewollt hätte. Ich war schon recht frei, die Patienten zu besuchen und die Aufnahmeuntersuchung habe ich komplett selbständig gemacht. Ich fand das aber nicht so ideal, weil ich mich darin noch nicht so sicher gefühlt habe und mir zumindest zu Beginn gewünscht hätte, dass mir da einmal ein Arzt auf die Finger schaut. Ansonsten durfte ich eben Blut abnehmen und eventuell mal einen Port anstechen oder sollte Nadeln legen. Ansonsten habe ich mit den Patienten leider nichts gemacht. Patientenaufklärungen habe ich nicht erklärt/aufgetragen bekommen. Das haben eher die PJler gemacht.
Die Schwestern waren okay. Ich hatte wenig Kontakt zu ihnen um ehrlich zu sein. Manche der PJler hatten wohl Stress mit einer Schwester. Sie war extrem empfindlich, wenn man beim Blutabnehmen oder Nadel legen nichts untergelegt hat und selbst wenn man reumütig nach einem Laken gefragt hat, um es selbst neu zu beziehen (da haben die Schwestern verständlicherweise großen Wert drauf gelegt), hat sie einen riesigen Vortrag gehalten.

Zusammenfassend also: Die Ärzte waren super, super nett. Will man einfach praktische Erfahrung sammeln wie Blut abnehmen, Nadeln legen, körperlich untersuchen und Patienten aufnehmen, dann ist es okay. Man sollte aber im Idealfall alles schon mal gemacht haben, da die Ärzte leider keine Zeit haben, da groß was zu erklären. Der einmal wöchentlich stattfindende Unterricht war in der Regel gut. Wer sich allerdings erhofft die Ärzte zu begleiten oder Anleitung von ihnen erhofft, wird eher enttäuscht werden. Im Nachhinein wäre ich wohl besser in ein kleineres Haus gegangen.
Bewerbung
Ich habe mich im Mai für August beworben, also drei Monate im Voraus. Das hat vollkommen gereicht.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
EKGs
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Lehre auf Station
4
Insgesamt
2

Durchschnitt 2.27