Famulatur Allgemeinmedizin in Praxis (8/2017 bis 9/2017)

Krankenhaus
Praxis
Stadt
Niederdorfelden
Station(en)
Hausarztpraxis/ Gemeinschaftspraxis
Fachrichtung
Allgemeinmedizin
Zeitraum
8/2017 bis 9/2017
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Die Noten sind relativ, da es sich um eine Praxis handelt. Jedoch würde ich alle entsprechenden bereiche mit einer eins benoten.

Die Hausarztpraxis Niederdorfelden ist eine relativ große Gemeinschaftspraxis mit insgesamt 3 Ärzten und 4 Krankenschwestern/MFA. Dr. Schivelbusch und Fr. Dettmering übernehmen den Hauptteil der Sprechstundenarbeit und werden zusätzlich an zwei Vormittagen von einer weiteren Ärztin, Fr. Behrends, unterstützt. Die Praxis hat 4 Sprech- bzw. Untersuchungszimmer und 3 weitere Funktionsräume. Die Organisation der Sprechstunde übernehmen die MFAs eigenständig, ebenso wie sämtliche Laborarbeiten (Blutabnahmen etc.) oder EKG, Ergometrien, LuFu. Dies kann man als Student durchaus auch übernehmen, muss man aber nicht. Im normalen Betrieb ist es so organisiert, dass immer zwei Ärzte da sind und parallel morgens mit der Terminsprechstunde beginnen und nach 1-1,5h den Rest des Tages Akutsprechstunde abhalten, zu der sich die Patienten im Laufe des Tages telefonisch anmelden müssen. Das hat den großen Vorteil, dass die Praxis kaum überfüllt ist und die Patienten keine langen Wartezeiten haben.
Meine Arbeit sah letztlich so aus, dass ich in den ersten zwei Tagen erstmal mitgelaufen bin um zu sehen, wie die Ärzte arbeiten und um mich mit der Dokumentation im Praxissystem vertraut zu machen, da alles digital dokumentiert und verarbeitet wurde. Ebenso sollte ich mir die Standards der Untersuchungsabläufe einprägen. Auf Grund der räumlichen Kapazitäten war es möglich, dass ich im Verlauf bzw. relativ zügig eigene Patienten übernehmen durfte bzw. auch Widervorstellungstermine direkt für mich geplant wurden. So habe ich selbständig Anamnese, Befunderhebung, Diagnosestellung und Therapieplanung übernehmen dürfen. Bei Unklarheiten oder nicht eindeutigen Untersuchungsergebnissen konnte ich natürlich jederzeit einen der Ärzte um Hilfe bitten. Es gab mir ein gutes Gefühl und machte mich sicherer in meiner Arbeit, da ich wusste, dass man mir und meinem Wissen vertraute. Ebenso wurde ich auch häufig von den MFAs zur Beurteilung und Behandlung diverser Wunden dazu gerufen. Ein weiterer Aspekt waren die Hausbesuche im privaten Umfeld der Patienten bzw. in Pflegeeinrichtungen, bei denen ich auch mitfahren durfte.
Sehr lehr- und hilfreich war für mich auch, dass die Praxis über ein Sonografiegerät verfügte, an dem ich mich jederzeit austoben durfte. Meine Vorkenntnisse aus dem ZUB-Sonokurs und einem Wahlfach konnte ich somit ausbauen und habe viel Neues gezeigt bekommen. Im Verlauf wurden auch extra Patienten, welche auf Grund ihrer Symptomatik sonografisch untersucht werden mussten, für mich einbestellt. Ich konnte dann in aller Ruhe eine komplette Oberbauch-Sono machen, meine Befunde dem Arzt vorstellen und dieser schaute sich dann nur noch den fraglich pathologischen Bereich an.
Insgesamt waren es 4 sehr lehrreiche und interessante Wochen gewesen, in denen ich viel gelernt habe und mein Wissen in der Allgemeinmedizin und vielen anderen Bereichen erweitern konnte. Ich habe direkt gemerkt, dass da jemand ist, der einem etwas beibringen will und Spaß dran hat, sein Wissen weiter zu geben. Ebenso fühle ich mich jetzt durch das eigenständige Arbeiten wesentlich sicherer in meinen Untersuchungstechniken und habe mehr Vertrauen in meine differentialdiagnostischen und therapeutischen Überlegungen. Bemerkenswert war außerdem die gute Stimmung und angenehme Arbeitsatmosphäre im gesamten Team sowie meine unmittelbare Integration in sämtliche Bereiche der Praxis. Dies gab mir das Gefühl nicht nur der kleine Student sondern ein vollwertiger Kollege zu sein. Das ist leider nicht in jeder Praxis/Klinik der Fall.
Somit kann ich eine Famulatur in dieser Hausarztpraxis nur wärmstens empfehlen. Einziger Nachteil ist, dass sie außerhalb von Frankfurt liegt und mit die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel eher bescheiden ist. Ein Auto ist da sehr vorteilhaft.
Bewerbung
ca. zwei Monate vorher Anfrage per Mail, dann ein kurzer Termin zur Vorstellung und Absprechen organisatorischer Dinge.
Tipp: Da es sich lt. KV Hessen um eine Landarztpraxis handelt, kann man für die Famulatur eine Aufwandsentschädigung von der KV bekommen. Diese muss aber vorher schriftlich beantragt und nach Ende der Famulatur durch das Zeugnis nachgewiesen werden. Sämtliche Infos dazu auf www.kvhessen.de
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Repetitorien
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
EKGs
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
598€ Aufwandsentschädigung über die KV Hessen (vorheriger Antrag nötig)

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1