Famulatur Herz-/Gefäßchirurgie in Juntendo University Hospital (8/2017 bis 9/2017)

Krankenhaus
Juntendo University Hospital
Stadt
Tokyo
Station(en)
Cardiovascular Surgery
Fachrichtung
Herz-/Gefäßchirurgie
Zeitraum
8/2017 bis 9/2017
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Magdeburg
Kommentar
Wer in einer mega modernen Millionen Stadt in Asien famulieren möchte ist an der Juntendo University in Tokyo genau richtig.

Man sollte sich nicht von dem aufwendigen Bewerbungsprozedere abhalten lassen, weil der Arbeitsaufwand lohnt sich ungemein. Ich kann eine Famulatur hier nur empfehlen. Ihr solltet euch jedoch zeitig bewerben, die Famulaturplätze sind begehrt und außerhalb des Studentenwohnheims kann Tokyo sehr schnell eine kostspielige Situation werden.

In Tokyo bzw. Japan herrscht ein starkes Hierachiesystem, welches einem deutschen Studenten anfangs etwas befremdlich ist. Jedoch wird man als Student aus dem Ausland sehr ernst genommen und eure Meinung ist den japanischen Ärzten wichtig. Japan ist generell ein sehr strukturiertes Land, welches sich auch in der Universität wiederspiegelt. Zu Anfang erhaltet ihr eine Introduction vom International Office, welche euch erklärt wo zb. welche Gebäude liegen usw. (was relativ wichtig ist, wie ihr merken werdet, wenn ihr in Tokyo seid), danach bekommt ihr einen Wochenplan des eures Departments (nicht jedes Department verteilt diese Stundenpläne!) und wer euer Ansprechpartner ist usw..

Der Alltag des Cardiovascular Surgery Departments war im Regelfall wie folgt: 7 Uhr findet die sehr kurze Visite statt, welche je nach Arzt auch auf Englisch oder Deutsch abgehalten wurde anschließen gegen 7.30 Uhr fand ein Morning Meeting statt (welches auf Japanese stattfand, mit English translation) - hier wurden die täglichen Operationen besprochen usw.. Je nach dauer des Meetings hatte man anschließend etwas Freizeit um - wie ich zb. mit japanischen Studenten Kaffee zutrinken oder sich auf die Operation vorzubereiten. 9 Uhr fand im Regelfall die erste Operation statt die ihr observed (es ist ein Observership, dh. ihr werdet nicht operieren oder assistieren, sondern jediglich zuschauen, jedoch ist euer Supervisor so gut wie immer an eurer Seite und wird euch jeden Schritt erklären und im Regefall auch befragen, weswegen man sich schon vorbereiten sollte. Aber euch wird keiner den Kopf abreißen. wenn ihr nicht Bescheid wisst. Erwähnen sollte man jedoch das rudimentäre japanische Kenntnisse vorausgesetzt werden (zb. Begrüßung und Vorstellung) das könnt ihr natürlich auch auf Englisch machen, jedoch ist das Englischniveau innerhalb der Belegschaft durchwachsen (euer Supervisor wird fließend Englisch sprechen können) und darauf sollte man sich vorher im Klaren sein, ansonsten kann eventuell die Frustration wachsen.
Wie lange ihr im Krankenhaus bleiben müsst kam es immer auf den Op-Plan an - man konnte sich täglich frei entscheiden, wie lange man bleibt oder welcher Op man beiwohnen möchte.
Jeder versteht es das ihr in Tokyo seid und auch die Stadt kennenlernen möchtet und mit euren neu kennengelernten Freunden die Stadt erkunden wollt. Also keine Sorge, nur wird euch dies keiner von selbst anbieten ihr müsst einfach nachfragen ;).

Alles in allem hatte ich eine sehr gute Famulatur in Tokyo und kann es ausnahmslos weiterempfehlen. Man sollte sich nur Bewusst sein, das Tokyo eine sehr teure Stadt ist, und auch wenn man es nicht denkt die Bevölkerung sehr schlecht Englisch spricht bzw. zu schüchtern ist Englisch zu sprechen. Weswegen japanische Kenntnisse ein unendlicher Bonus ist. Generell gibt es in Japan sehr viele Verhaltensregeln mit welchen man sich unbedingt vorher bekannt machen sollte, ansonsten kommt man sehr schnell in sehr unangenehme Situationen. Japaner sind generell sehr sehr höflich und sehr freundlich, jedoch eben auch ein sehr stolzes Volk, weswegen Sie recht schnell persönlich angegriffen fühlen, wenn ihr euch keine Mühe gebt einfachste Verhaltsformen einzuhalten (auch wenn es banal klingt, aber dazu gehört unteranderem auch das man sich zur Begrüßung verbeugt und nicht die Hand gibt).

Die meisten Famulanten kommen in Wohnheimen der Universität unter (ich habe ungefähr 400€ pro Monat bezahlt, was sehr sehr günstig für die Lage und die Art der Unterkunft in Tokyo ist). Während ich an der Juntendo war, waren ungefähr 10 weitere Famulanten da, mit denen ihr sehr schnell in Kontakt kommen (also keine Sorge falls ihr alleine nach Tokyo kommt) und die japanischen Studenten sind auch alle sehr interessiert und wollen mit euch Zeit verbringen. Oftmals unternimmt man nach Arbeit auch mit seinen Kollegen etwas zb. ein Besuch in Izakaya ;) - es ist üblich in Japan nach Arbeit mit seinen Kollegen auszugehen, weswegen ihr das ganze nicht als seltsam empfinden solltet, sondern als Möglichkeit japanische Trink- und Essenskultur kennenzulernen.
Bewerbung
Bewerbungsunterlagen findet ihr auf (http://www.juntendo.ac.jp/english/clinical_observership.html) und bei Fragen einfach eine Email an Ken (juic@juntendo.ac.jp)
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
EKG
Bildgebung
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
kein Gehalt
Gebühren in EUR
keine Gebühren

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1