Dienstbeginn war jeden morgen um 8:00. Dann habe ich immer geschaut, welche Patient*innen noch einen Zugang brauchen (Liste liegt im Pflegezimmer) und bei wem die Person, die morgens immer zum Blut abnehmen konnt, es nicht geschafft hat. Das war immer sehr hart für mich, da es meine erste Famulatur war und ich von null auf 100 Blut abnehmen und Zugänge legen sollte. Es gab niemanden, der es mir beigebracht hat und ich wurde ziemlich ins kalte Wasser geschmissen.
Ansonsten habe ich Patient*innen aufnehmen können, untersuchen und einen Brief anlegen können. Alle waren über jegliche Hilfe sehr froh, da sie sehr überarbeitet sind.
Die Ärzt*innen waren sehr nett und nahmen mich immer mit zur Visite und anderen Tätigkeiten, jedoch waren sie so überarbeitet, dass sie keine Zeit hat um meine Fragen zu klären oder mir Dinge beizubringen.
Nachmittags gab es immer eine Röntgenbesprechung, die ganz interessant sein kann, wenn man was versteht ;-)
Ansonsten war es möglich mit zu Herzkatheteruntersuchungen zu gehen und einmal war ich auch bei einer TEE dabei.
Alles in allem für mich eine sehr anstrengende und unbefriedigende Famulatur, da es meine erste war und ich gänzlich ohne klinische Erfahrung und auch wenig Wissen ziemlich verloren war, da auch niemand Zeit hat, einem etwas zu zeigen oder Fragen zu klären.
Ich denke, wenn man sich für Kardio interessiert und schon ein bisschen klinische Erfahrung hat, kann es ganz spannend sein. Man ist ziemlich frei in seinen Tätigkeiten, das heißt wenn man schon ein bisschen Plan hat, kann man Patient*innen aufnehmen, sie untersuchen und auch alle möglichen Untersuchungen und Vorgehensweise in Rücksprache mit den Ärzt*innen vorschlagen und anordnen. Was natürlich nur geht, wenn man schon ein bisschen was über Kardio/Innere weiß;-)
