Ich habe während meiner Zeit auf der P-ZNA (Psychiatrische Notaufnahme) viel über den Umgang mit akut psychisch Kranken gelernt.
Es handelt sich um eine geschlossene Station mit einem zusätzlichen Akutbereich inkl. Fixiersaal.
Patientenklientel besteht daher fast ausschließlich aus akut eigen- oder fremdgefährdenden Patienten, die vorwiegend per richterlichem Beschluss untergebracht sind. Am häufigsten sind paranoide Schizophrenien und Schizoaffektive Psychosen. Aber es ist auch immer mal eine schwere Depression oder Manie dabei, manchmal auch Suchtpatienten.
Hinzu kommt, dass die P-ZNA als Notaufnahme auch praktisch alle (ungeplanten) Neuaufnahmen koordiniert. Diese darf man als Student nach Absprache eigenständig durchführen. Je nach Komplexität des Falls holt man den Arzt dann noch dazu. Ansonsten macht man auf Station die Blutentnahmen (nicht viele, aber oft eine kommunikative Herausforderung ;)), läuft bei Visiten mit, schaut sich richterliche Anhörungen an, geht mal mit einem Pat. spazieren, und hin und wieder macht man körperliche Untersuchungen und erhebt den PPB.
Das Ärzteteam besteht aus 4 Assistenzärztinnen und einem Oberarzt. Allesamt sind extrem nett und erklären immer gerne. Das Klima ist super, was nicht zuletzt am bodenständigen OA liegt.
Die Pflege dagegen ist sehr speziell und es gab immer wieder Reibereien mit den Ärzten. Meines Erachtens geht das aber deutlich schlimmer und war schon Jammern auf hohem Niveau.
Insgesamt sehr spannende Zeit. Die meisten Patienten liegen dort länger, sodass man schön den oft fluktuierenden Verlauf miterlebt. Beginn ist morgens 8:30 zur ärztlichen Übergabe .Nachmittags konnte ich eigentlich immer zwischen 15:00-16:00 gehen, da dann auch nur noch Briefe schreiben angesagt war.