Famulatur Notfallmedizin in Hanse-Klinikum Wismar (8/2014 bis 9/2014)

Krankenhaus
Hanse-Klinikum Wismar
Stadt
Wismar
Station(en)
Interdisziplinäre Notaufnahme
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
8/2014 bis 9/2014
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Auf Wismar kam ich, weil ich im Rahmen des Young Emergency Doctors Famulatur-Projekts darauf aufmerksam wurde und mir Wismar als Weltkulturerbestadt sehr ansprechend erschien.
Dabei soll es darum gehen, einem erfahrenen Oberarzt in einer interdisziplinären Notaufnahme im 1:1-Betreuungsprinzip zu folgen und durch die Shadowing-Methode zu lernen. Klang gut; also schrieb ich dem zuständigen Oberarzt einige Monate im Voraus. Die Bewerbung war relativ problemlos möglich; man einigte sich auf einen Zeitraum.
Vor Ort stellte sich dann heraus, dass "mein" Oberarzt - für mich überraschend - schon seit knapp zwei Monaten temporär nicht mehr im Krankenhaus war und ansonsten nie irgendjemand etwas von diesem Famulaturprojekt gehört hatte. Die ersten Worte der diensthabenden Oberärztin waren dann "Aha, und was soll ich jetzt mit der (Famulantin)?".
Also ein hervorragender Start.

Ansonsten ist man Famulanten nicht sonderlich gewöhnt. Das heißt, das Aufgabenspektrum ergibt sich relativ flexibel. Initial guckt man bei den Ärzten mit und kann dann im Verlauf Patienten aufnehmen (Anamnese, körperliche Untersuchung, ggf. Blutabnahme etc.). Es empfiehlt sich, aktiv Feedback einzufordern und selbstständig nach Fortbildungsangeboten in der Klinik Ausschau zu halten. Meist habe ich mich selbstständig im Schockraum eingefunden, wenn ich zufällig mitbekommen habe, dass der angemeldet war.
Leider habe ich die Notaufnahme nicht wirklich interdisziplinär erlebt. Nach der Triagierung durch eine Schwester geht es internistisch oder chirurgisch weiter; ich war bei den Internisten.

Die Assistenzärzte habe ich positiv in Erinnerung. Das Verhältnis innerhalb des Teams war wechselhaft.

Im Rettungsdienst mitzufahren war während meiner Zeit nicht möglich.
Das Mittagessen war weder inkludiert, noch vergünstigt für Famulanten.

Fazit:
Da man während des Praktischen Jahres sowieso Innere Medizin und Chirurgie lernt, sollte man versuchen, während dieses letzten Jahres in einer Notaufnahme zu lernen.
Ansonsten können notfallmedizinisch Interessierte sicherlich auch mal beim lokalen Rettungsdienst ein oder zwei Schnuppertage erbeten bzw. den lokalen NEF-Standort anschreiben, aber seid bitte nicht überrascht, wenn ihr nicht den ganzen Tag über Action habt ;)

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Noch einige Worte zur Stadt:

Wismars Altstadt ist sehr schön, allerdings reichen 2-3 Tage dicke aus, um die Altstadt kennen zu lernen. Von hier aus lohnt sich ein Besuch des Schweriner Schlosses (Tipp: Man kann toll auf dem Schweriner See z.B. mit einem Stand-Up Paddle herumpaddeln -> meins hatte mir ein Andy von mobile-kiteschule.de zu guten Konditionen verliehen), Lübeck und von Rügen. Auch Schwimmen von Wismar aus ist nicht unbedingt optimal möglich. Hier empfiehlt es sich, mobil zu sein.
Bewerbung
Knapp ein halbes Jahr im Voraus; kurzes Anschreiben mit Lebenslauf.
Vermutlich geht es auch kurzfristiger, aber ein Garant für eine optimale Organisation ist das nicht.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Punktionen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen
3
Stimmung Klinik
4
Unterricht
5
Betreuung
4
Freizeit
3
Lehre auf Station
3
Insgesamt
4

Durchschnitt 3.67