Famulatur Unfallchirurgie in Klinikum Emden (8/2015 bis 9/2015)

Krankenhaus
Klinikum Emden
Stadt
Emden
Station(en)
B 52 / B 53
Fachrichtung
Unfallchirurgie
Zeitraum
8/2015 bis 9/2015
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, Station, OP
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
1. Tag:
An meinem ersten Arbeitstag sollte ich um 7:15 Uhr im Büro des Chefarztes der Abteilung sein. Von dort aus zeigte und erklärte er mir auf dem Weg zur Frühbesprechung, die um 7:30 Uhr in der Ambulanz stattfindet, einige allgemeine Dinge zur Abteilung und zum Krankenhaus. Nach der Frühbesprechung, die um 8:00 Uhr etwa endet, wurde ich von einem Assistenzarzt, dem ich zugeteilt wurde, mit auf Station genommen. Da ich aber noch keine Kleidung hatte und einiges Organisatorische wie Kaution hinterlegen, OP-Schlüssel abholen, Essenskarte erhalten …, erledigen musste, war der Vormittag auch schon ausgefüllt. Danach wurde ich bereits in den OP zum Assistieren gerufen und durfte das ebenfalls sehr offene und nette OP-Personal kennenlernen.
Der erste Tag endete mit der Röntgenbesprechung um 15:30 Uhr, in der alle Bilder des Tages mit einem Radiologen besprochen wurden, und der anschließenden Abteilungsbesprechung, die etwa bis 16:00 / 16:15 in der Ambulanz stattfand.

Die folgenden Wochen:
In meiner ersten Woche war ich alleine als Studentin in der Unfallchirurgie, da der PJ-ler Urlaub hatte. Dafür konnte ich bei vielen OPs assistieren und morgens bei Visite Verbandswechsel und Wundbeurteilung üben. Alternativ kann man auch mit der Stationsassistentin Blut abnehmen und Braunülen legen üben, die wirklich sehr geduldig erklärt und praktische Tipps gibt.
In den darauffolgenden Wochen waren wir insgesamt 3-4 Studenten, die sich auf Station und in der Ambulanz verteilt haben. Die OPs teilten wir untereinander selbst auf. Im OP durfte man nicht nur Haken halten, sondern auch nähen, klammern und einige kleine Handgriffe auch mal selbst machen.
Alle Fragen wurden von jedem Operateur immer gerne und verständlich erklärt, das OP-Personal war auch immer sehr freundlich.
Wenn man Lust hatte, konnte man auch Notarzt fahren oder Nachtdienst machen.
Vor allem den Nachtdienst in der Ambulanz kann ich nur empfehlen, man lernt einiges über die Erstversorgung von Patienten. Je nach Engagement und Können darf man auch Patienten selbst untersuchen und versorgen.
Auch interessant ist die Teilnahme an der Sprechstunde, die von den Oberärzten oder dem Chefarzt angeboten werden. Dort kann man je nach Stadium einer Erkrankung verschiedene Therapiealternativen kennenlernen und viele fachspezifische Fragen von erfahrenen Fachärzten beantworten lassen.
Auf Station kann man wie schon erwähnt morgens um 8:00 mit Blut abnehmen oder geht bei Visite mit und wechselt Verbände. Außerdem kann man Aufnahmen für elektive Operationen wie Gelenkendoprothesen selbst durchführen und dabei Anamnese und orthopädische Untersuchungstechniken einüben. Bei den Aufklärungsgesprächen darf man auch immer zuhören und sich einige gute Formulierungen für die Zukunft abschauen. Das Schreiben und Diktieren von Briefen lernt man hier auch systematisch anhand einer selbst entworfenen Vorlage einer sehr engagierten Assistenzärztin, die sich immer auch die Zeit nimmt, die Briefe zu überprüfen und zu verbessern!
Einmal pro Monat fand eine interne Fortbildung statt, zu der man gerne gesehen war, sowie eine Komplikationsbesprechung, in der die „Problemfälle“ noch einmal im Team diskutiert wurden und konstruktive Verbesserungsvorschläge entwickelt wurden, um die Behandlungsqualität stetig zu verbessern.
Nachmittags fanden täglich Studentenseminare der verschiedenen Fachrichtungen statt, die immer abwechslungsreich gestaltet waren. Einige Ärzte haben sich große Mühe gegeben, Wissen anschaulich oder mit praktischen Übungen zu vermitteln. Zum Teil wurden sogar Patienten mitgebracht, um gewisse Krankheitsbilder besser zu verstehen.
Insgesamt fühlte ich mich von Beginn an in das ärztliche Team vollständig integriert, aber auch alle anderen Bereiche wie Pflege, OP-Personal und Physiotherapie haben mich mit offenen Armen empfangen.
Noch zu erwähnen ist das kostenlose Frühstück und Mittagessen, das man sogar am Wochenende in Anspruch nehmen konnte. Die Auswahl war für ein Krankenhaus völlig ausreichend und meistens schmeckte es auch wirklich gut.

Das Wohnheim:
Das Zimmer ist mit allem ausgestattet, was man zum Leben braucht: Bett, Tisch, Stuhl, Schrank und Waschbecken. Die Sanitäranlagen werden täglich gereinigt und sind daher auch relativ sauber.
Die Küche ist funktionell ausgestattet, Besteck und Geschirr ist vorhanden. Wenn jeder ein bisschen mithilft, bleibt die Küche auch sauber und benutzbar. Der gemeinsame Aufenthaltsraum mit Fernseher lädt ein zum gemeinsamen Essen und Filme schauen oder einfach für einen lustigen, gemütlichen Abend mit den anderen Studenten.

Freizeit:
Der Zusammenhalt unter den Studenten ist wirklich super, die Wochenenden wurden für gemeinsame Ausflüge zu den Inseln, zum Strand oder zu kleinen Dörfern in der Umgebung genutzt.
Für Sportbegeisterte ist der Fitnessraum des Krankenhauses zu empfehlen, den man als Student 10 Mal pro Monat kostenlos nutzen kann. Es gibt auch schöne Wege zum Joggen durch den Wald. Für Tennisbegeisterte ist der örtliche Tennisclub in Emden zu empfehlen, für wenig Geld kann man die Tennisanlage nutzen und die Vorstandsmitglieder sind auch sehr umgänglich und offen.
In Emden selbst ist noch der kleine Binnenhafen erwähnenswert, in dem man am Nachmittag ein leckeres Fischbrötchen essen kann. Das Nachtleben von Emden ist nicht so ausgeprägt vorhanden, aber am Wochenende kann man auch in nah gelegene Städte fahren, um zu feiern.

Fazit:
Die Famulatur war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg!
Ich wurde super im ärztlichen Team integriert, auch das Pflegepersonal war stets freundlich, das OP-Personal war ebenfalls sehr offen. Ich konnte viele neue Eindrücke und praktische Fertigkeiten lernen.
Emden und die nähere Umgebung laden zu Ausflügen ein. Vor allem ein Besuch auf den Inseln ist sehr zu empfehlen.
Besonders schön war auch die Stimmung unter uns Studenten. Wir haben uns alle sehr gut verstanden und eine sehr schöne Zeit miteinander verbracht!
Bewerbung
Ich hatte mich 1 Jahr im Voraus beworben per Mail beim Chefarzt. Bekam auch am selben Tag noch eine Zusage und habe das Formular für das Wohnheimzimmer, das kostenlos gestellt wird, abgeschickt. Einen Tag später wurde mir dann auch das Zimmer zugesichert.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Repetitorien
EKG
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
EKGs
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
50 EUR / Woche

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.2