Famulatur Gastroenterologie in Universitaetsklinik Innsbruck (9/2015 bis 9/2015)

Krankenhaus
Universitaetsklinik Innsbruck
Stadt
Innsbruck
Station(en)
4A
Fachrichtung
Gastroenterologie
Zeitraum
9/2015 bis 9/2015
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Innsbruck
Kommentar
um 8:00 Uhr ist eine kurze Morgenbesprechung aller Gastro-Ärzte. Danach kontrolliert bis 9:15 Uhr jeder Assistenzarzt bei seinen 3-5 zugeteilten Stations-Patienten die Labor-Befunde und sonstigen neuen Befunde, anschliessend ist die Visite jeweils mit den 1 von 2 Stations-Oberärztinnen bzw. dem Chefarzt von 9:15 bis 11:30 Uhr.

Anschliessend sind evtl. 1-2 Blutabnahmen von neuen stationär aufgenommenen Patienten zu erledigen, falls man dem Pflegepersonal Arbeit abnehmen will. Das Aufnahmegespräch und Status-Untersuchung erfolgt dann gemütlich am Nachmittag.

Also irgendwann zwischen 11:30 bis 14:00 geht man gratis Mittagessen in die Kantine, das ist regelmäßig jeden Tag möglich. Am Nachmittag machen wir Famulanten dann bei 1-3 Neuaufnahme-Patienten das Aufnahme-Gespräch und die Status-Untersuchung auf der Station.

Wenn man motiviert ist, darf man auch selbst Arztbriefe diktieren. Dabei diktiert man die Anamnese, den Status, die aktuellen Medikamente und Beschwerden (den Aufnahmegrund) und evtl. die geplanten Untersuchungen selbst in den Computer. Man kann außerdem im Computer die aktuellen Labor-Befunde und anderen Befunde (z.B. Bildgebung) einsehen.

Am Donnerstag bzw. Freitag Nachmittag kann man bei der Erstellung der "Kurven" (Patienten-Akte mit den verordneten Medikamenten) am Computer für die kommende Woche mithelfen.

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Die lehrreichsten Dinge für mich war immer die 2,5h dauerende Visite (wie auf allen Innere Medizin-Abteilungen hier in Innsbruck), da man hier stets jeden einzelnen Patienten mit seinen Befunden, eventuellen Problemen und dem weiteren Procedere / weitere Behandlung durchbespricht.

Ich habe mir dabei immer gerne Notizen gemacht, man lernt einerseits die häufig verwendeten Medikamente in der Gastroenterologie (v.a. Anti-Emetika, Antihistaminika gegen Juckreiz, Antibiotika gegen GIT-Infektionen / Harnwegsinfekten / Gallenblasen-Infektionen, Chemotherapeutika gegen HCC Leberkrebs, usw.) und die typischen Innere Medizin-Medikamente (Antihypertensiva, Lipidsenker, Diuretika, Therapie-Überlegungen bei Nierenversagen, etc).

Hier eine Zusammenfassung der häufigsten stationären Fälle bei der Visite:
* viele Patienten mit Leberkrebs (HCC, CCC) die meist auf eine Transplantation warten. Dementsprechend hört man jeden Tag wieder das nötige Procedere zur Eignungs-Abklärung bevor man auf die Transplant-Liste kommt. Das ist schon sehr umfangreich, was da alles vorher abgeklärt wird.

*) viele Patienten mit Cholestase / Ikterus, also die sind teilweise echt GELB in den Skleren, das habe ich auf den anderen Stationen bisher noch nicht gesehen und war für mich eine interessante Erfahrung.

Bei Cholestase besteht meist auch ein stärkerer Juckreiz, wofür man dann Antihistaminika oder Naloxon gibt. Das Naloxon habe ich bisher noch nicht gekannt in der Juckreiz-Therapie.

*) viele Patienten haben eine wirklich tastbar stark vergrößerte Leber und Milz. Das habe ich bisher auch noch auf keiner anderen Station gesehen und beim Status getastet.

*) einige Patienten haben eine Anämie und bekommen Ery-Konzentrate. Hier kann man beim Auskreuzen der Blutgruppen (Bedside-Test) zusehen. Beim Verabreichen der Ery-Konzentrate hängt immer auch ein Partikel-Filter an der Konserve und anschliessend ein Heizgerät zum Aufwärmen vor der Infusion.

*) während der 2 Wochen habe ich auf der Station leider keinen Patienten mit chron. entzündl. Darmerkrankung / Zöliakie / Malabsorption / Maldigestion getroffen, obwohl das im Studium doch ein sehr omnipräsentes Thema war in den Vorlesungen. Das hätte mich schon interessiert wie die praktische Behandlung hierfür aussieht und wie es dem Patienten damit ergeht.

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ein großer Vorteil bei der Gastroenterologie (Station 4A) für mich war, dass man hier keine fixen Aufgaben hat, sondern bei Interesse anstatt der Visite am Vormittag bei allen Untersuchungen der Patienten mitgehen und zusehen kann.

Dementsprechend habe ich mir diese Untersuchungen angesehen:
*) auf der Gastroenterologie: Gastroskopie, ERCP-Stein-Entfernung, Coloskopie, Abdomen-Sonographie (meist Abklärung einer Leber-Raumforderung und freiem Wasser im Abdomen), Röntgen.

*) man kann natürlich auch auf andere Abteilungen mitgehen und zusehen: Herz-Katheter, PET-Untersuchung, MRT, CT, Röntgen, HLA-Abklärung auf der Blutbank.

*) man kann bei Interesse auch einige Stunden auf der Gastro-Ambulanz verbringen: dort kommen viele Patienten zur ambulanten Abklärung von Erkrankungen und wenn nötig wird eine stationäre Aufklärung vereinbart. Hier sind ausschliesslich Oberärzte eingeteilt, also das fand ich ebenfalls sehr interessant, bei den Patientengesprächen dabei zu sein.

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wenn man einige Stunden früher weg muss aufgrund von Terminen, ist das kein Problem. Hierfür fragt man einfach eine der Oberärztinnen auf der Station.

Die 2 Wochen auf der Station waren für mich sehr interessant und lehrreich. Für mich hat die Zeit genau gepasst, da ich mir auch einige andere Abteilungen noch ansehen wollte! (Unfallchirurgie, Infektiologie, Gynäkologie, Augenklinik).
Bewerbung
ich habe mich 12 Monate vorher beworben, man bekommt aber sicher auch mit 4-6 Monaten noch einen Platz.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Punktionen
Braunülen legen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.27