Ich wollte unbedingt in Skandinavien famulieren und bin eher durch Zufall auf Hudiksvall gestossen (durch den Freund eines Freundes). Und es war ein absoluter Glückstreffer. Leider konnte ich fast kein schwedisch; doch viele sprechen hier Englisch. In Schweden gibt es Famulanten sonst nicht, so stand ich etwas "neben" dem System. War aber nicht schlimm: ich durfte mich an zwei deutsche Oberärzte "dranhängen". Der eine ist Gefässchirurg und der andere Orthopäde/Unfallchirurg. So habe ich viele unterschiedliche Sachen gesehen (und auch mit assistieren dürfen), z.B. eine Aortenaneurysma-OP, eine Kreuzband-Plastik...
Der Tag startet morgens um 7:30. Um 7:45 Uhr ist Röntgen-Runde, danach Patientenbesprechung und dann begleitete ich "meinen" Oberarzt. Ich durfte viel mit in den OP; oder war z.B. mit dabei bei Gastroskopien oder bei Untersuchungen auf der Mottagning (Poli-Klinik). Durfte da auch mal auf Herz und Lunge hören...
Blut abnehmen machen hier übrigens ausschliesslich die Schwestern, das habe ich also nicht gemacht.
Ich habe mich jederzeit willkommen gefühlt und ich durfte viel sehen und machen. Jeder hat bereitwillig meine Fragen beantwortet und mir jederzeit gerne weitergeholfen oder mir etwas erklärt. Es war einfach rundherum ein nettes Team! Wenn mein Betreuer "Administration" (also Schreibkram) zu erledigen hatte, dann konnte ich mir auch selber etwas suchen, beispielsweise etwas interessantes zum zugucken im OP... Man könnte sicherlich noch mehr aus der Famulatur herausholen, spräche man etwas Schwedisch: das erleichtert den Patientenkontakt natürlich :-).
Ich durfte auch Mittwoch nachmittags mit den AT-Aerzten (wie unser früheres AiP) zur Schulung gehen und einmal die Woche haben sich die ATler auch abends zum feiern getroffen...
Ich bin wirklich froh, dass ich die vier Wochen hier in Hudiksvall verbringen durfte!! Mein nächster Schweden-Besuch ist bereits festgemacht... ich habe wirklich nette Leute hier getroffen! An der Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an meine beiden "vorrangigen" Betreuer!!
Ich hatte die Möglichkeit bei Bekannten direkt in Hudiksvall zu wohnen (übrigens ein nettes Städtchen an der Küste, ca. 3 Autostunden nördlich von Stockholm). Es gäbe wohl auch die Möglichkeit im Wohnheim unterzukommen, das müsste man dann im Vorfeld absprechen.
Bewerbung
Ansprechpartner ist Herr Michael Docter (Oberarzt, Gefässchirurg, kommt aus Deutschland und spricht dh. auch deutsch). Ich darf hier seine Email reinstellen (michael.docter@lg.se) und er freut sich über interessierte und motivierte Medizinstudenten (m/w)!
