Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Das war meine letzte Famulatur und obwohl ich eigentlich in eine andere Fachrichtung möchte, war es extrem interessant, ich konnte viel mitnehmen und "fürs (ärztliche) Leben lernen".
Das Waldkrankenhaus Spandau hat eine Level 1 Neonatologie und eine Pränatalsprechstunde, deshalb sind hier auch Risikoschwangerschaften- und Geburten betreut. Das ärztliche Team ist unglaublich nett, jede*r erklärt gern und viel, es wird sich sehr bemüht, auch Aufgaben zu finden, bei denen man einen Wissenszuwachs hat und ich durfte extrem viele spanende Dinge unter Aufsicht tun (Sectio Hautnaht, Spekulumeinstellung, Visiten, Entlassgespräche der Wöchnerinnen, Aufklärungen, Ultraschall transabdominell und transvaginal, 1. und 2. Assistenz im OP), in der Regel immer mit sehr kollegialem Feedback. Ich habe mich sehr gesehen gefühlt und war wirklich jeden Tag gerne dort. Die Pflege und Hebammen sind auch sehr nett und erklären einem gerne Sachen. Man hat ein eigenes Telefon (das PJ-Telefon, bei mir war grad kein PJ da) und einen Transponder, außerdem bekommt man selbstverständlich den Zahlencode für die Umkleide und für den OP. Ich durfte die Famulatur komplett nach eigenem Interesse gestalten, daher war ich fast ausschließlich in der Geburtshilfe und eher weniger in der Gyn/Gynonko.
Der Tag startet um 7:30 Uhr mit einer Frühbesprechung aller Abteilungen, dann mit der Kreißsaal-Besprechung mit Hebammen und Pflege und dann habe ich in der Regel erstmal die Blutentnahmen gemacht (ist aber auch kein Muss, in der Regel macht das die Pflege, aber es ist eigentlich eine schöne Aufgabe, weil die ein Tage alten Babies natürlich bei den Frauen sind :) ). Ab und an wurde man auch in den OP gerufen, da waren auch alle super nett und es gibt dort viele laparoskopische Eingriffe, aber auch große offene Tumor-OPs, die medizinisch sehr spannend sind. Den restlichen Tag habe ich immer gemacht, worauf ich Lust hatte. Wenn es Sectiones gab, habe ich mich immer mit Einwaschen dürfen, ich konnte bei Spontangeburten zuschauen, in den verschiedenen Sprechstunden, bei der Pränatalmedizinerin (Frau Professor L. ist wirklich so eine unglaublich tolle und erfahrende Ärztin und ich habe zum Beispiel Amniozentesen, ein subchoriales Hämatom oder Drillinge sehen können, alles sehr seltene Sachen, und man kann sie mit Fragen Löchern, sie erklärt das gerne :) ) oder bei den Wöchnerinnen. In die Rettungsstelle konnte man auch immer mit, wenn man wollte. Ich habe mich nie gelangweilt, oft verging die Zeit wie im Flug und wenn die Assistenzärztinnen doch mal mit vielen Briefen beschäftigt waren, dann habe ich einfach auf Amboss ein bisschen Gyn-Themen nachgelesen. Wenn man möchte, kann man auch eine Erstversorgung von einem Neugeborenen, eine U1 oder eine U2 bei den Pädiater*innen mit anschauen oder sich die Neo Intensiv angucken, die waren auch alle sehr nett und haben gerne Dinge erklärt.
Mir wurde auch regelmäßig Angeboten, früher zu gehen (also das ist absolut unkompliziert möglich, wenn man mal einen Termin hat), aber es war so spannend, dass ich immer bis zur Nachmittagsbesprechung um ca. 15:30 Uhr (Ende meist kurz nach vier) geblieben bin.
Ich kann die Famulatur absolut uneingeschränkt empfehlen, auch als jemand, der außerhalb der Uni noch keine Gyn-Berührungspunkte hatte, habe ich mich immer wohlgefühlt und hatte eine sehr steile Lernkurve, sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis.
Bewerbung
unkompliziert per Mail ans Sekretariat der Chefärztin ca. 4 Monate vorher, sicherlich aber auch kurzfristig möglich
