Famulatur Allgemeinchirurgie in University Medical Center Ho Chi Minh City (9/2023 bis 9/2023)

Krankenhaus
University Medical Center Ho Chi Minh City
Stadt
Ho Chi Minh City
Station(en)
Hepatobiliary pancreatic surgery(HBP-surgery) & cardiovascular surgery
Fachrichtung
Allgemeinchirurgie
Zeitraum
9/2023 bis 9/2023
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Klinik Alltag
Die Zeiten sind sehr entspannt. Jedes Mal wenn ich mit meinen Arzt über meine Zeiten geredet habe, meinte er nur ich soll alles locker sehen und kommen und gehen, wann ich will. An den meisten Tagen bin ich um 8:30 gekommen, wie es auch in den Unterlagen steht.
Die Uniklinik in Saigon ist überlaufen. Am Eingang warten so viele Menschen und in der Notaufnahme liegen Patienten teilweise im Flur. Die Aufzüge sind immer sehr voll und zum ersten Mal habe ich mitbekommen, wie der overload alarm klingt. Wenn es ging, habe ich daher die Treppen genommen.
Meine erste Station(Leber/Galle/Pankreas-Chirurgie) war aber im 10. Stock daher habe ich meistens den Aufzug genommen. Morgens habe ich meinen Arzt auf Station oder im OP getroffen. Wir haben anfangs Nummern ausgetauscht und ich hab ihn jeden morgen angerufen. Auf Station haben wir Visite gemacht, oft auch auf anderen Stationen, Dokumentation hat auch viel Zeit geraubt und manchmal haben wir ein Dutzend Patienten aufgenommen. Einmal haben wir auch Patienten in der Notaufnahme untersucht und für OPs angemeldet. Die meiste Zeit lief ich eigentlich nur mit und mein Arzt erklärte mir hier und da einiges.
Im OP durfte ich mich auch einige Male mit einwaschen und habe Haken gehalten und durfte auch dem Assistenzarzt beim Nähen helfen. Die meisten OPs die ich gesehen habe, waren laparoskopisch. Bei den offenen OPs konnte man nicht viel sehen, daher bin ich davon ferngeblieben. Das Besondere hier in der Klinik ist, dass sie sehr viele Whipple-OPs machen. Fast täglich findet eine statt. Meistens beginnen die laparoskopisch, aber die, die ich gesehen haben, mussten irgendwann aufgrund von Komplikationen zu offen konvertieren. Während den OPs war es meistens super voll im Saal, da noch Chirurgen aus den Philipinen zuschauten, die hier am advanced laparoscopic learning program teilnahmen. Das fand ich sehr cool, weil sie mir mehr auf Englisch erklären konnten als die Ärzte.
Auf meiner 2. Station hatte ich keinen festen Ansprechpartner, alle haben sich so ein bisschen um mich gekümmert und niemand so wirklich. An meinem ersten Tag hat mir ein Assistenzarzt die Station erklärt und was ich hier so machen kann. Am nächsten Tag bin ich um 7:30 zur Morgenbesprechung gegangen, wo ich mich allen vorgestellt habe. Offiziell hatte ich einen supervisor, aber der hat sich mir nie vorgestellt oder mich angesprochen. An den nächsten Tagen bin ich selbstständig in den OP gegangen. Dort haben die Ärzte vor der OP mit mir über den Plan und das Krankheitsbild gesprochen. Danach waren alle sehr fokussiert auf die OP und ich wollte nicht stören.

Atmosphäre
Als ausländischer Student wird absolut nichts von dir erwartet. Die Kollegen gehen nur zögerlich auf dich zu, sind aber ganz nett sobald man mit ihnen redet. Es wurde mir geholfen beim Einwaschen und kein schlechtes Gefühl gegeben, als ich die Handschuhe nicht alleine anbekommen habe. Ich wurde auch ein paarmal von den Ärzten zum Kaffee eingeladen, hier pflegt man einen etwas persönlicheren Umgang mit Kollegen.

Freizeit
Da meine Zeiten sehr entspannt waren, hatte ich viel Zeit, um die Stadt zu erkunden. Zusammen mit den anderen ausländischen Studierenden haben wir einige Abende auf den rooftop bars verbracht und waren oft Mittagessen entweder in der Klinik-Mensa, die bisschen langweilig ist, oder um die Klinik herum in den unzähligen Läden. Wir haben auch einige Nachmittage bei den Märkten im 1. Distrikt verbracht, Souvenirs gekauft und vietnamesische Kaffe-Spezialitäten ausprobiert. Man kann in dieser Stadt viel erleben, dafür lohnt es sich wirklich, herzukommen. Ich hatte Glück mit den anderen Studierenden. Wir haben uns super verstanden und fast jeden Tag was unternommen. Abschied war dann umso schwerer.

Sprache
Da meine Eltern beide Vietnamesen sind, kann ich auch etwas Vietnamesisch sprechen, Lesen und Schreiben. Ich habe überraschend viel im Klinikalltag verstanden, im medizinischen Geschehen mitreden konnte ich nicht viel, weil mir die ganzen Fachbegriffe fehlten. Wenn ich was nicht verstanden habe, habe ich nachgefragt und meistens konnte mir mein Arzt das auf Englisch übersetzen.
Für Leute, die kein Vietnamesisch können, stelle ich es mir sehr schwierig vor. Die Ärzte können zwar etwas Englisch, es ist aber nur sehr schwer zu verstehen. Ich habe mehr verstanden, wenn sie mit mir auf Vietnamesisch geredet haben. Während den OPs wurde auch nur wenig auf Englisch erklärt, nur die Basics, die ich meistens sowieso schon wusste. Es lohnt sich also mit solidem Vorwissen reinzugehen oder sich das Wissen in der Bibliothek der Uni anzueignen. Die ist direkt neben der Klinik, schön kühl und hat einige englische Bücher zur Auswahl.
Bewerbung
Alle Informationen zur Bewerbung gibt es Online auf der Homepage inklusive alle Dokumente die man einreichen muss.
Die Bewerbung ist sehr unkompliziert und muss 3 Monate vor Beginn erfolgen. Innerhalb einiger Stunden erhielt ich schon eine Antwort mit einer Bestätigung und den zu zahlenden Gebühren. Die Gebühren sind am ersten Tag in Bar in VND zu zahlen. Für 4 Wochen sind es 400$, umgerechnet ungefähr 9,5 Millionen VND.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Notaufnahme
Dienstbeginn
Nach Bedarf
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
380

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
3
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.4