Famulatur Kardiologie in Klinikum Ernst von Bergmann (7/2023 bis 8/2023)

Krankenhaus
Klinikum Ernst von Bergmann
Stadt
Potsdam
Station(en)
D6, E6
Fachrichtung
Kardiologie
Zeitraum
7/2023 bis 8/2023
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
Jena
Kommentar
Ich habe eine Famulatur im Rahmen der sogenannten „Sommerakademie Innere Medizin“ gemacht. Dabei handelt es sich um ein bis zu zweimal jährlich stattfindendes Famulaturprogramm.
Die Sommerakademie ist nur zu empfehlen. Wir waren zwölf Studierende aus ganz Deutschland, die gleichzeitig auf verschiedenen internistischen Stationen eingesetzt waren. Die Organisation im Vorhinein und während der Famulatur lief reibungslos. Man hatte immer direkte Ansprechpartner.
Im Rahmen der Sommerakademie gab es täglich ein Seminar zu einer Thematik der Inneren Medizin sowie wöchentlich eine Lehrvisite auf einer internistischen Station. Zusätzlich wurde ein Ultraschallkurs, ein Untersuchungskurs und ein Fortbildungstag zur Reanimation angeboten. Die Seminare waren allesamt sehr interessant und hilfreich. Auf den Lehrvisiten wurde sich viel Zeit genommen, Patientenfälle zu erklären und durchzusprechen. Die Ärzte auf den Lehrvisiten waren wirklich außerordentlich engagiert in der Lehre! Man hat somit einen breiten Überblick über die Innere Medizin bekommen und nicht nur über den Fachbereich, auf dem man eingesetzt war.
Wir haben Appartements auf dem Klinikgelände kostenfrei gestellt bekommen. Die Wohnungen sind gut ausgestattet und modern - man hat sogar ein eigenes Bad und eine kleine Küche, womit ich nicht gerechnet hatte. Handtücher, Föhn, Mikrowelle, Wasserkocher vorhanden. Nur WLAN gibt es leider nicht. Wir Famulanten haben somit alle nah aneinander gewohnt und konnten außerhalb der Arbeit gut Dinge zusammen unternehmen. Potsdam ist eine sehr schöne Stadt und auch die räumliche Nähe zu Berlin habe ich genossen.
Mittagessen wurde gestellt, ebenso die Arbeitskleidung und sogar ein eigener PC-Zugang mit E-Mail-Adresse.
Ich hatte mir die Kardiologie als Station gewünscht und mein Wunsch konnte berücksichtigt werden. Auf Station waren wir drei Famulanten und ein PJ-ler. Die Station ist allerdings sehr groß, weswegen nicht so schlimm war, dass wir so viele Studenten waren, man konnte sich, wenn nötig, gut aufteilen. Oft gab es recht viele Blutentnahmen und Aufnahmen, welche wir gut untereinander verteilen und uns gegenseitig helfen konnten. Das Miteinander war sehr angenehm.
Leider waren die ersten Tage auf Station etwas chaotisch, es fand keine wirkliche Einarbeitung statt. Zu Beginn war ich die einzige Studentin. Am ersten Tag habe ich dann z.B. direkt alleine Aufnahmen gemacht - was an sich ja kein Problem ist, allerdings kannte ich einfach viele stationsinterne Abläufe nicht, da sie mir nicht erklärt wurden.
Dienstbeginn ist um 7:00 Uhr. Morgens haben wir ca. 1,5 h Blut abgenommen. Wir durften jeden Tag mit auf Visite kommen, wo auch meist viel erklärt wurde und man immer Nachfragen stellen konnten. Anschließend habe ich oft Aufnahmen gemacht mit Flexüle legen, Blutentnahme, Anamnese und körperlicher Untersuchung, welche ich auch selbst dokumentieren durfte, sowie Schellong-Tests. Auf Station habe ich oft selbstständig Sonos machen können, was eine gute Übung war. Die Assistenzärzte haben sich, trotz ihres ohnehin hohen Arbeitspensums, oft Zeit genommen, um mit uns z.B. EKGs durchzusprechen oder uns als Übung Arztbriefe schreiben zu lassen. Auch wurden Thoraxdrainagen gelegt, wo wir Studenten immer assistieren durften. Wir haben viel Spannendes gesehen und erklärt bekommen, z.B. Adenosingaben oder Einstellungen von Herzschrittmachern. An mehreren Vormittagen war ich beim Herzecho und beim Herzkatheter dabei, wo auch viel erklärt wurde. Generell durfte man immer in die Funktionsdiagnostik gehen. Wenn es gerade nichts auf Station für mich zu tun gab, habe ich mir z.B. MRT/CT-Bilder der Patienten über meinen PC-Zugang angesehen oder war mit meinen Mitfamulanten auf anderen Stationen, z.B. haben wir auf der Pneumo Patienten abgehört, um ein Gefühl für Atemgeräusche zu bekommen. Auf Station gab es täglich eine Mittagsbesprechung, bei der u.a. Bilder aus dem Herzkatheter gezeigt wurden. Dienstende flexibel, wenn etwas Interessantes ansteht, kann man auch länger bleiben.
Insgesamt war die Sommerakademie eine sehr schöne und vor allem lehrreiche Zeit, die mein Verständnis für die Innere Medizin stark gebessert hat. Vielen Dank für die tolle Organisation!
Bewerbung
Es gibt einen Bewerbungszeitraum, in dem man sich online mit Lebenslauf und Motivationsschreiben bewerben kann.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
EKG
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten aufnehmen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.4