Famulatur Herz-/Gefäßchirurgie in Medizinische Hochschule Hannover (3/2023 bis 4/2023)

Krankenhaus
Medizinische Hochschule Hannover
Stadt
Hannover
Station(en)
18
Fachrichtung
Herz-/Gefäßchirurgie
Zeitraum
3/2023 bis 4/2023
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Vom 11.03 bis zum 16.04 war ich in der HTTG für eine Famulatur, 3 Wochen in der Erwachsenenherzchirurgie und 2 Wochen beim Kinderteam. Es hat Riesenspaß gemacht und eine Famulatur da könnte ich jeder Person empfehlen, die sich eine Karriere in der Chirurgie, besonders Herzchirurgie vorstellt. Falls nicht, würde ich die Famulatur vllt nicht empfehlen (Etwas Können wir vorausgesetzt).
Hier werdet ihr das Nähen und das Knoten so gut vertiefen können, dass ihr euch danach wirklich fähig fühlen werdet. Es wird schon relativ viel von den Famulanten erwartet (nach Saphenektomie habt man bei quasi jeder OP die Aufgabe, die Subkutan- sowie Intrakutannaht durchzuführen und sehr oft beim Thorax auch, wenn man als 2. Assistenz während der OP da stand). Das trifft aber nur auf die Erwachsenenherzchirurgie, beim Kinderteam ist das aktive Zugucken kein Problem.
-Eigeninitiative wir gut gesehen. Wenn keine 2. Assistenz für eine OP aufm Plan steht, kann man die Chirurgen auch direkt ein Tag vorher fragen oder direkt vor der OP in den Saal gehen und da fragen, vllt hat man ja Glück (hat bei mir mehrmals geklappt)
-Zur Organentnahme mitfahren lohnt sich auch immer
-Stellt euch vor, die Leute sind meistens extrem nett. Die Assis sind sehr offen und für alle Fragen da, auch wenn sie nicht immer Zeit für alles haben. Falls ihr irgendwas machen wolltet, sagt denen Bescheid, sie sorgen dafür, dass man was richtig lernt während der Famu ( Ich hatte sehr viel Bock auf Operieren und wurde sogar mehrfach direkt angerufen von manchen, wenn es Bedarf im OP gab),
-es gibt auf ITS z.B. auch die Möglichkeit, kleine Eingriffe unter Aufsicht durchzuführen wie Sheldonkatheter anlgen, ZVKs...obwohl ich es am Ende doch nicht getan habe
Grundsätzlich wird man eine Station zugeteilt (die kann man auch selbst auswählen). Das kann entweder eine Normalstation (18, 15, 25), die IMC (12) oder sogar die ITS sein (74, die würde ich sogar empfehlen wenn man nicht unbedingt jeden Tag im OP stehen will).Ich war auf die 18 (Privatstation) und mein Tag sah so aus: Morgen früh hab ich die Blutentnahmen gemacht (war oft vor 7Uhr da), dann ging es weiter mit der Frühbesprechung (die fängt um 7Uhr30 an) mit der ganzen Abteilung. Danach ist man oft im OP als 2. Assistenz(wenn man zum 1. Punkt eingetragen ist, dafür bitte die OP-Koordinatorin einige Tage vor der Famu anschreiben und sich vorstellen). Es sind meistens Koronare Bypässe (total-arterielle oder mit vena saphena+ LIMA) oder Klappen-Ops (Aortenklappe meistens, mitral klappen werden überwiegend minimal-invasive operiert und da wird keine 2. Assistenz gebraucht). Natürlich gibt es auch Transplantationen, LVAD-Implantationen, Aorten-Ops aber als Famulant ist man eher bei den "basics" unterwegs.
Wenn man im OP ist wird meistens ein nicht eingetragener Assis dazu kommen, um die saphena bzw die a. radialis als Graft zu präparieren, da es normalerweise Aufgabe der 2. Assistenz ist. Dann kann man, erst unter Anleitung und danach mit mehr Autonomie das Bein bzw. den Arm zunähen (subkutan + intrakutan). Dann geht es weiter mit den Anastomosen und man hält dabei das Herz und kümmert sich ums Säugen und sämtliche Sachen (schneiden, gelegentlich das Licht adjustieren,...) und am Ende kann man den Thorax mit zunähen.
Wenn man nicht im OP ist bzw erst zum 2. Punkt eingetragen ist, kann man zurück auf Station zur Visite und Besprechung sämtlicher Patienten. Auf der Privatstation gibt es auch die Chefarztvisite und eventuell die oberärztliche Visite. Auf Station gibt es aber generell weniger zu tun als im OP (ich war aber mit einer tollen Assistenzärztin, die alles super erklärt hat). Man kann allerdings bei Drainagenentfernungen nach OPs und Thoraxdrainageanlagen mitmachen.
Problematisch bei mir war die Tatsache, dass meine OP im 2. Punkt einige Male am Anfang ausgefallen ist wegen Pflegemangel und wenn eine Transplantation dazwischen gekommen ist und da war ich öfter auf die ITS, wo man alle möglichen Maximaltherapie zu sehen bekommt (ECMOs, Dialyse). Da liegen nicht nur die Post-OP Patienten sondern auch einige LVAD-Patienten und Schwerskranke, die oft auf eine Transplantation warten.
Nach den 3 Wochen in der Erwachsenenherzchirurgie war ich anschließend 2 Wochen beim Kinderteam. Das Team ist richtig super, es herrscht eine familiäre Atmosphäre und die Ärzte, auch Anästhesisten und Kardiologen bringen einem etwas bei Möglichkeit bei.
-Alle möglichen Herzfehler werden in der MHH behandelt. Chirurgische Korrektur wird vorgenommen bei ein Haufen Fehler. Die Fehler sind komplex und manchmal sogar schlecht erklärbar (für mich zumindest). Hier gilt: Embryologie hat kein Respekt für normale Anatomie
-Sehen kann man alles, tun aber nicht viel
-Die Tage sind da kürzer da nur eine OP/Tag
-Hier werden nur selten Hände gebraucht. Bei 1, höchstens 2 OP pro Tag für 3 Oberärzte und 3 Assis ist es auch verständlich, besonders wenn man als 2. Assistenz, im Gegensatz zu den Erwachsenen-OPs, im Weg stehen würde
-EMAH werden in einem Erwachsenen-OP operiert, aber auch nur vom Kinderteam (da könnt ihr 2. Assistenz sein und was machen)
Bewerbung
2-3 Monat beiVoraus bei Dr Arar Morsi oder Dr Stefan Rümke
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Mitoperieren
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
3
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.33