Famulatur Unfallchirurgie in Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt (8/2023 bis 8/2023)

Krankenhaus
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt
Stadt
Eisenstadt
Station(en)
Unfallambulanz, C1.1, D1.1
Fachrichtung
Unfallchirurgie
Zeitraum
8/2023 bis 8/2023
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Nach 4 Wochen Famulatur auf der Orthopädie und Traumatologie Eisentstadt möchte auch ich meine Erfahrung hier schildern:

In Eisenstadt wurde Orthopädie und Unfallchirurgie zu Ortho/Trauma zusammengelegt und hat 2 Stationen (C1.1. und D1.1.) jedoch verbringt man 99% der Zeit auf der Unfallambulanz, da kaum etwas auf der Station zu tun ist. Der Tag startet um 7:15 (wenn man die Blutabnahmen machen will sollte man um 7:00 schon auf der Station sein) und konnte um 13:15 gehen nachdem die Mittagsbesprechung zu Ende war. Mittagessen ist gratis, Kleidung holen ist täglich möglich und einen eigenen Spind hat man auch.

Prinzipiell kann man viel machen, wenn man sich auch viel zutraut. Vom Blutabnehmen bis hin zur 1. OP Assistenz sein ist alles möglich. Ab und zu kann man auch RQW vernähen und eigenständig alles vorbereiten, jedoch ist alles abhängig mit wem man gerade auf der Ambulanz/OP ist. In den OP kann man jederzeit gehen auch wenn man nicht benötigt wird! Zuschauen war immer möglich, erklärt wurde aber selten was. Dies führt mich auch zu meinem nächsten Punkt, nämlich das Teaching. Wenn man nicht viel fragt, wird einem kaum was erklärt, weswegen es wichtig ist doch viel Eigeninitiative zu zeigen! Ehrlich gesagt war das ab irgendeinem Zeitpunkt etwas schwierig, da ich leider kaum Wissen über das Fach hatte und nicht wusste was man Fragen soll. Bis auf ein paar Ausnahmen waren die meisten etwas wortkarg. Ich würde mir wünschen, dass viel mehr erklärt wird und auch mit Fragen zum Mitdenken angeregt wird! Oft sitzt man nämlich in einer unangenehmen Stille auf der Ambulanz, die man mit ein paar Fragen wie: "Erkennst du die Fraktur auf dem Röntgen? Wie heißt der Knochen/Muskel? Was würdest du jetzt am besten bei dem Patienten machen?" überbrücken könnte. Positiv war aber, dass 2 Assistenzärzte einen kleinen Nähkurs für uns veranstaltet und uns ein paar Nahttechniken beigebracht haben. Das ist super und schätze ich sehr!

Das Team vor Ort wirkt sehr freundlich der Umgang miteinander ist auch sehr gut, aber der Umgang mit den Famulanten ist sehr unterschiedlich. Es gibt einen Assistenzarzt der extrem bemüht ist, wahnsinnig viel erklärt und von allein auf die Studenten zugeht und denen auch sehr viel zutraut! Den möchte ich besonders positiv hervorheben (ohne ihn wäre die Famulatur nur halb so gut)! Dennoch gab es Situationen mit anderen Ärzten, wo man sich einfach fehl am Platz gefühlt hat, einem ein ungutes Gefühl gegeben haben und sehr genervt wirkten bei Fragen (war aber eher die Ausnahme). Besonders schade fand ich auch, dass der Primar kaum interessiert war an den Studenten und sich gar nicht mit uns beschäftigt hat, wobei er genau derjenige ist mit dem meisten Wissen und uns wahrscheinlich am meisten zeigen und beibringen könnte. Viel Kontakt mit den Oberärzten hatte man auch nicht außer im OP oder in der Nachbehandlung, dennoch waren alle höflich und freundlich.
Ein Großes Lob möchte ich an die Pflege aussprechen: Die sind wirklich TOP und immer gut drauf! Egal ob Blutabnehmen, Venflon oder Verbandwechsel, es wurde immer einem was erklärt und man durfte immer etwas machen. Man hat gute Tipps bekommen und sie waren äußerst geduldig! Ich würde meinen, dass ich mich mit dem Pflegeteam am besten verstanden habe während der ganzen Famulatur.

Insgesamt waren wir die ersten 2 Wochen 4-5 Studenten inklusive 2 KPJler, was eindeutig zu viel war für diese Station/Ambulanz (angeblich gab es im Juli Wochen wo sie insgesamt 7 Famulanten waren). Trotz Bemühungen eines Oberarztes uns einzuteilen für verschiedenste Aufgaben fühlte es sich doch ein wenig "überfüllt" an. Meiner Meinung leidete die Famulatur ein wenig darunter, da man sich verschiedenste Aufgaben aufteilen musste und im Endeffekt weniger übrig blieb zum selber machen. Natürlich ist jeder motiviert irgendetwas zu machen und jeder will die nächste Platzwunde nähen oder mit dem beliebten Assistenzarzt mitgehen, jedoch ist das nicht möglich für alle und ein paar bleiben dann auf der Strecke. Außerdem wirkten die Ärzte auch ein wenig mit der Menge überfordert, was vielleicht ein Grund dafür sein kann warum das Teaching etwas karge war. 2 Famulanten und 2 KPJler sollte in meinen Augen das Maximum sein...
Die Einteilung per se war keine schlechte Idee und hat uns jeden eine fixe Aufgabe gegeben (nach 2 Wochen standen aber nur mehr die KPJler drin?). Man wird auch im OP-Plan dazugeschrieben, heißt aber nicht, dass man dann tatsächlich berücksichtigt wird! Es kam doch einige Male vor, dass man dazugeschrieben wurde man, aber dann nur zuschauen konnte. Wäre super wenn man tatsächlich dann auch eine Aufgabe hat, wenn man schon dabei steht!

Im Großen und Ganzen hatte ich tolle 4 Wochen und vermisse jetzt schon ein paar von den Ärzten als auch von Pflege-Team! Dennoch gibt es ein paar Punkte die ausbaufähig sind!
Bewerbung
Ich habe mich 6 Monate etwas davor beworben und es waren nur mehr Plätze im August frei! Würde empfehlen sich etwas früher zu bewerben!
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Braunülen legen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.73