Nun mit meinen 4 Famulaturen hinter mir, möchte ich dem St. Berndhard-Hosptal in Brake einen kleinen Kommentar hinterlassen und mich für die Zeit bedanken.
Allen vorherigen Berichten und ihren Erfahrungen kann ich mich vollkommen anschließen. Rückblickend eindeutig meine liebste Famulatur! Ein kleines Haus, das viel zu bieten hat mit rundum herzlichen Menschen, die sich um ihre Famulierenden, untereinander und um ihre Patienten kümmern! - Kann ich nur empfehlen!
Was mich am Haus besonders beeindruckt hat, sind zusätzlich zu den Stationen (Hämaoonko+Palli, Kardio, "restliche Innere", ITS, internistische NA...) die hauseigenen Ambulanzen (Nephrologie bzw. Dialyse, Rhythmologische Sprechstunde...) wie auch die umfassende Diagnostik (Sono, TTE + TEE, Röntgen, CT, ÖGD, Colo, KMP, Blutausstriche,. EKG, LZ-EKG...). Auch außerhalb des Fachbereichs für den die Famu vorgesehen war, konnte man, wenn Zeit war, mitlaufen! Ich habe so ein gutes Gefühl für die volle Weite der Inneren bekommen und auch mehr Verständnis für die Fächer drumherum.
Diese Famu ist, was man selbst daraus macht: man darf den Tag über frei im ganzen Haus wechseln! ...prinzipiell haben alle KollegInnen immer ein freies Ohr erklären gerne und viel und erklären auch so, dass es einem etwas bringt! (- das ist übrigens nicht nur auf die ÄrztInnen begrenzt! ;) ...und auch nicht nur aufs Medizinische :D) Es gab nach der Frühbesprechung keine feste Struktur, die einem festgesetzt wird, wir haben uns unter den Mitfamulierenden frei abgesprochen. Wir alle wurden ganz gleich wo, voller Freude empfangen!
Diese Einschätzung trifft auch zu für die Wochen, in denen es schlicht stressig war... Es blieb verständnisvoll im Umgang, man wurde nie zu Seite geparkt oder irgendein Frust an einem abgebaut. - Das ist eindrucksvoll, rechne ich dem Haus hoch an!
Persönliche Höhepunkte war das eigene Herzkatheterlabor, in dem man bei Coronarangiographien, Stents und Herzschrittmacher-OPs den schon Jahrzehnten erfahrenen Ärzten zuschauen konnte; die Rhythmologische Ambulanz verdient mehr Besuch von Interessierten!
Beide Chefärzte der Inneren (!) haben in anderen Rahmen Lehraufträge und lieben Ihre Fächer. Beide nehmen einen gerne mit in eine strukturierte Einführung wie man selbstgemachte (!) Blutausstriche und ihre typischen Veränderungen systematisch befundet und auch praxisorientiert sich in keinem EKG mehr so schnell verliert!
Im Vergleich zu Maximalversorgern ist das ein kleines Haus, doch der Ausbau mit weiteren Stationen ist geplant. Es lohnt sich also ein aktueller Blick auf die Website nach Neuerungen! Allgemein soll gegen 2019 ein größerer Generationswandel stattgefunden haben und viele neue junge Gesichter haben die alten Hasen des originalen Braker Modells abgelöst. Die Klinik hat einen Ruf über Brake hinaus, sodass PatientInnen aus Oldenburg oder auch weiter hierher kommen. Viele PatientInnen erzählen von sich aus, wie zufrieden sie im Allgemeinen mit der Klinik sind. (hatte ich so auch noch nicht erlebt...)
Brake ist ein kleines Städtchen, früher ein bedeutende Handelsstadt, die vier bis fünf interessante Orte bietet, man muss nur manchmal auch um Ecken gucken...
Auch über die Klinik hinaus waren die Leute, die ich hier kennengelernt habe, entspannter und herzlicher. Das Umland hat auch noch ein paar Überraschungen und schöne Orte parat. Das wirkliche Leben gibt's dann natürlich eher in Oldenburg oder Bremen. ;)
