Famulatur Herz-/Gefäßchirurgie in Universitaetsklinikum Heidelberg (9/2022 bis 10/2022)

Krankenhaus
Universitaetsklinikum Heidelberg
Stadt
Heidelberg
Station(en)
F2 und F3
Fachrichtung
Herz-/Gefäßchirurgie
Zeitraum
9/2022 bis 10/2022
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Meine Famulatur war ausschließlich bei der Herzchirurgie. Ich war eingeteilt bei den Stationen F2 und F3, von der Intensivstation hab ich so gut wie nichts mitbekommen. Frühbesprechung war immer um 7:30 in einem Seminarraum, wo aber nur die Patienten der Intensivstation besprochen wurden und dazu Röntgen-, Angiobilder etc gezeigt wurden, Dauer ca. 20min.
Kleidung habe ich erhalten, aber konnte diese nur durch den Mitarbeiterausweis der PJler oder Stationsärzte holen, da ich einen solchen Ausweis als Famulantin nicht bekommen habe. Auch ein Namensschild habe ich auf Nachfrage hin nicht bekommen.
Die ersten Tage auf Station war ich schon sehr verloren, da sich die Stationsärztinnen nicht wirklich für einen verantwortlich gefühlt haben (ich bin mir nicht mal sicher, ob sie wussten, dass Famulanten kommen). Vorteilhaft war, dass es einen PJler gab, der dort schon länger war, von der Herzchirurgie schon viel wusste und uns am Anfang viel "an die Hand genommen" hat und uns alles mögliche gezeigt und erklärt hat. Wir waren für den Monat tatsächlich teilweise zu siebt, 3 famulanten und 4 PJler, sodass man die Aufgaben ganz gut aufteilen konnte.
Jeden Morgen und um 15 Uhr musste für Heparin-, Hb-Kontrollen und Notfallwerte der Patienten, die von Intensiv hochkamen, Blut abgenommen werden auf der Privatstation F3 und Normalstation F2. Eigentlich gibt es auf F2 die Team Assistenten, die dafür morgens zuständig sind, aber sie haben einen oft um Hilfe gebeten... das gleiche beim Nadel legen.
Anfangs hatte ich das Gefühl wenig auf Station zu lernen, da die Erklärungen ziemlich knapp und ungenau waren. Mit der Zeit wächst man aber rein und kann dann doch viel lernen. Die Pflege ist sehr nett, die Assistenzärzte auch, man ist mit jedem per Du. Man macht viele Herzechos, teils auch ohne "Aufsicht", dann schauen sich die Stationsärzte die Bilder am PC an als Kontrolle, ansonsten vertrauen sie drauf, dass man seinen Job richtig macht. Man darf Schrittmacherkabel ziehen und irgendwann auch Drainagen ziehen, wenn man gut knoten kann.
Mittagessen gibts nicht kostenlos. Ohne Mitarbeiterausweis ist es auch sau teuer, hab einmal 8€ gezahlt... mit dem Ausweis der PJler gibts aber 50% Rabatt, den durfte ich von ihnen nutzen, dann ging's.
Was gut war, war, dass die Studenten fest in den OP-Plan eingeteilt werden. Es gibt ein PJ-Telefon, über das man morgens für die OPs abgerufen wird. Weil zeitweise viele Assistenzärzte im Urlaub waren, durften wir Studenten uns eigentlich immer einwaschen und mit an den Tisch. Ab und zu war ich so sogar 1. Assistenz. Wenn man Pech hat, ist man aber als 4. Person eingeteilt, dann muss man von Anästhesisten oder Kardiotechnik-Seite schauen und dann ist es nicht so spannend und die 4-5h ziehen sich ziemlich. aber wenn man mit am Tisch steht, lohnt sich es sehr. Man kann eigentlich immer Fragen stellen. Die Antworten sind zwar knapp und nicht sehr tiergehend, und man sollte besser keine dummen Fragen stellen. Aber es ist auch keiner einem wirklich böse, wenn man was nicht versteht. Man sollte sich bewusste sein, dass die OPs teilweise ewig dauern, vor allem weil man ganz am Ende der OP-Pflege noch beim Aufräumen helfen soll. So ist man teils schon 7-8h im OP. Achtung, am besten am Tag vorher auf den OP-Plan schauen, dann ist man vorbereitet und kann morgens nen ausführlicheres Frühstück planen, nach Pause während OP fragen kommt je nach Operateur weniger gut an. Wenn man etwas länger schon da war, darf man auch mal die Hautnaht machen. Allgemein war die Stimmung im OP meistens gut, ich hatte wohl aber auch meist Glück mit den Team-Kombis, andere Studenten hatten auch schlechtere Erfahrungen gemacht.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich diese Famulatur allein wegen der OPs sehr gelohnt hat. Diese OPs durfte ich sehen: MIC-MKR/E mit 3D Kamera, AKR nach David, klassischer Bypass/ ACVB, transapikale TAVI, MIC-AKR/E und Multivessel MIDCAB.
Man sollte auf jeden Fall vorher Plan von der Herzchirurgie haben, sonst ist man vermutlich sehr lost. Wenn man Interesse zeigt, wird einem gerne was erklärt und man wird relativ (für einen Studenten) kollegial behandelt.
Bewerbung
9 Monate vorher
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Mitoperieren
Briefe schreiben
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 2.07