Famulatur Rechtsmedizin in Charite Campus Mitte (5/2022 bis 6/2022)

Krankenhaus
Charite Campus Mitte
Stadt
Berlin
Station(en)
Sektionssaal, Gewaltschutzambulanz, Außeneinsätze
Fachrichtung
Rechtsmedizin
Zeitraum
5/2022 bis 6/2022
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Meiner Meinung nach eine super Famulatur!
Man lernt Krankheitsbilder aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen und kann die Anatomie viel besser nachvollziehen. Deswegen lohnt sich meiner Meinung nach eine Famu in der Rechtsmedizin, egal welche Fachrichtung man später einschlagen möchte.
Die Fälle sind sehr abwechslungsreich und reichen von Wohnungsleichen über Suizide bis hin zu Polytraumata. Gerade die fäulnisveränderten Leichen und der Geruch sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich in meinen Augen relativ schnell daran.

Der Tag beginnt mit der Frühbesprechung um 7:30 Uhr. Danach geht es in den Sektionssaal, wo im Schnitt zwischen 3 und 7 Leichen obduziert werden. Man darf generell sehr viel mitmachen und alle Organpakete sezieren. Hier lohnt es sich auch aktiv nachzufragen, ob man die Organe sezieren darf, die man bisher noch nicht selbst gemacht oder sich deren Präparation nochmal erklären zu lassen. Außerdem beantworten die Ärzte alle Nachfragen sehr ausführlich und man lernt mit jeder Sektion dazu.
Darüber hinaus nimmt der Chefarzt die Studenten an einigen Tagen mit in das angrenzende Landesinstitut, um sich die dortigen Obduktionsfälle präsentieren zu lassen. Das hat sich immer sehr gelohnt und man hat so noch mehr Fälle gesehen.
In der Regel ist der Tag nach den Sektionen zu Ende. Man kann sich noch die Akten für den nächsten Tag durchlesen, ist aber trotzdem noch früh fertig und hat so eine sehr entspannte Famulatur.
Generell war das Team super und ist immer auf meine Nachfragen eingegangen. Die Stimmung ist meistens sehr gelassen und ich habe mich immer gut betreut gefühlt.

Das absolute Highlight war die Teilnahme am Bereitschaftsdienst. Hier kann man zu Ereignisorten mitfahren und die Untersuchungen vor Ort unterstützen. In den zwei Wochen, in denen ich mitgefahren bin, kam das jeweils ca. 2x vor. Auch die Teilnahme an Untersuchungen in der Gewaltschutzambulanz ist möglich und war sehr interessant. Außerdem kann man in Krematorien mitfahren und sich die 2. Leichenschau durch die Rechtsmediziner vor der Einäscherung anschauen.
Theoretisch wäre auch die Teilnahme an Gerichtsverhandlungen oder eine Hospitation im toxikologisches Labor möglich. Das hat sich bei mir nicht ergeben, ist aber sicherlich auch kein Problem, wenn man nochmal beim Lehrkoordinator nachfragt.

Die Rechtsmedizin ist bestimmt nichts für jeden, aber wenn man sich darauf einlassen kann, bekommt man wirklich viel zu sehen und kann für sich einiges mitnehmen.
Bewerbung
Ich habe mich ca. 2 1/2 Jahre vorher per Mail beworben. Das hat auch nur funktioniert, weil ich die Famu im Semester machen konnte und nicht auf die Semesterferien angewiesen war. Ansonsten sind die Vorlaufzeiten wohl noch etwas länger.
Allerdings habe ich auch gehört, dass die Vorlaufzeiten mittlerweile etwas entspannter sind. Eine frühzeitige Anfrage per Mail lohnt sich auf jeden Fall, ich war selbst auch noch in der Vorklinik, als ich angefragt habe.
Ich selbst studiere nicht in Berlin, daher kann ich nur berichten, wie es für externe Studierende abläuft.

Noch eine letzte Anmerkung: Das Institut für Rechtsmedizin befindet sich in der Turmstraße bzw. Birkenstraße und nicht auf dem Campus Mitte. Das lässt sich allerdings in den Berichten nicht einstellen und hat bei mir anfangs für etwas Verwirrung gesorgt ;)
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.07