Eine wirklich lohnenswerte Famulatur! Ich habe zwei Wochen am Institut für Gerichtsmedizin in Salzburg verbracht und konnte viele Einblicke in dieses spannende Fach gewinnen. Alle am Institut sind wirklich sehr nett und durch den kollegialen Umgang herrschte eine angenehme Stimmung.
Der Tag begann immer um 9:00 und nachdem ich im Sekretariat bei Frau Koch nachfragte, was am aktuellen Tag alles auf dem Plan stand, konnte ich dann die Zeit folgend nutzen:
> Obduktionen: Salzburg ist ein kleines Institut, daher finden nicht regelmäßig Obduktionen statt. Manchmal drei am Tag, manchmal gar keine. Wenn man Eigeninitiative und Interesse zeigt, darf man nach Einweisung auch sehr schnell selbst das Beckenpaket präparieren, Hüft-TEPs zur Identifikation einer Leiche entfernen, etc. Fragen werden außerdem immer gerne und ausführlich von den Ärzten beantwortet.
Wenn man den beiden netten Präparatorinnen bei der Vorbereitung der Obduktion oder danach beim Putzen der Werkzeuge unter die Arme greift, zeigen sie einem auch gerne z.B. wie man die Leichen zunäht und darf sie dann dabei unterstützen.
> Man erhält außerdem einen Wochenplan über Vorlesungen und Seminare, an denen man teilnehmen darf. Unter anderem hörte ich mir Vorträge über Bioarchäologie, forensischer Traumatologie und Toxikologie an, die sehr interessant waren. Manche Vorlesungen finden nicht im Institut sondern in der Altstadt statt, die man aber mit dem Bus sehr gut erreichen kann.
> Ca. 2x in der Woche kann man mit den Ärzten im Dienstauto mit nach Linz fahren, wo nochmal etwas spannendere Fälle auf einen warten. Beispielsweise durfte ich bei der Obduktion eines Säuglings dabei sein, was sehr faszinierend war.
> Falls mal keine Obduktionen anstehen, kann man in der Bibliothek alte Fälle durchlesen oder etwas in den Lehrbüchern nachlesen.
Prinzipiell kann man immer selbst entscheiden, was man machen will, da man nicht wie ich es aus anderen Famulaturen kannte einem Arzt fix zugeteilt ist. Manche würden sich vielleicht eine intensivere Betreuung wünschen, aber ich fand es zur Abwechslung mal sehr angenehm auf sich selbst gestellt zu sein.
Alles in allem hatte ich eine tolle Zeit und konnte viel lernen.
