Famulatur Allgemeinchirurgie in Marienkrankenhaus (2/2022 bis 3/2022)

Krankenhaus
Marienkrankenhaus
Stadt
Hamburg
Station(en)
Allgemein- Viszeral- Thorax und Gefäßchirurgie
Fachrichtung
Allgemeinchirurgie
Zeitraum
2/2022 bis 3/2022
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Tagesablauf und Aufgaben
Visite beginnt auf allen Stationen um 7 Uhr und ist auch innerhalb von 30 Minuten durch. Danach folgt um 8 Uhr die Frühbesprechung die 10 min dauert und dann beginnt das Blutabnehmen. Aufgabe der Studenten:
- Blutentnahmen (Vorwarnung: Blutentnahme bei Gefäßpatienten = schwierige Angelegenheit)
- Braunülen
- BGAs
- ABI Messungen (auf der Gefäßstation)
Das war das tägliche Brot und dauert auch gut mal 3-4h, da man für die zwei Allgemeinchirurgischen Stationen (Thorax& Gefäß und Viszeral), sowie die Unfallchirurgie, das Alters-Trauma-Zentrum und die Privatstation zuständig ist. Ist an sich gut zum Üben, wenn man noch nicht so geschickt ist im Blutabnehmen etc., ob man das vier Wochen braucht, kann jeder für sich selbst entscheiden.
Möglichkeiten welche man wahrnehmen kann, aber man selbstständig auf die entsprechenden Verantwortlichen zugehen muss (und das ggf. auch mehrmals, bis etwas in die Wege geleitet wird):
- Notaufnahme
- Gefäß- und Tumorboard
- chirurgische Ambulanz
- Endoskopie
- Mitgehen mit der Wund-Schwester

OP
Man sollte sich schnellstmöglich einen Zugang zum Intranet besorgen, damit man selbstständig Zugriff auf den OP Plan hat. Im OP Plan stehen bei interessanteren und größeren OPs Studenten mit eingetragen, man kann aber auch jeder Zeit zu allen OPs mit in den Saal zum zugucken oder die Ärzte direkt ansprechen zum Mitoperieren. Je nach OP und Operateur darf man mal mehr mal weniger viel machen: Haken halten, Nähen, Drainagen stechen und annähen.. Wer Nähen viel üben möchte, ist hier allerdings eher falsch, da zu 80% getackert wird. Das Spektrum ist tendenziell eher schmal: viel Darmchirgurgie, minimalinvasive Galle/Appendix, Hernien, Portimplantationen, Amputationen, TEAs (Magen, Leber, Ösophagus, Schilddrüse per se nix)... ab und zu mal etwas "spannenderes". Somit gewinnt man jedoch ein wenig Routine bei den Eingriffen und kann mehr Helfen.
Es ist jeder Zeit möglich auch zu anderen Fachbereichen in den OP zu gehen (Uro, Gyn, HNO oder Unfallchirurgie), sofern sie keine eigenen PJler oder Famus haben, kann man dort auch mit an Tisch, wenn man es vorher abklärt. Die Anästhesisten lassen einen auch gerne mal mit ein-& ausleiten.
Tipp: Wer Interesse an interventionell radiologischen Eingriffen (z.B. PTA) hat, sollte sich vorab ein Dosimeter besorgen, da man regulär als Famulus keinen erhält und somit nicht mit in den Saal kann.

Lehre
Selbst wenn man viel Engagement zeigt, kommt auf Station eher wenig von den meisten Ärzten was Erklären und Zeigen angeht (im OP ist das nicht so). Ich bin sehr dankbar, dass erfahrene PJler zeitgleich da waren, sie haben mir quasi alles erklärt und gezeigt.
Famulanten können mit zum PJler Unterricht, positiv hervorzuheben oder jener der Radiologie. Seitens der Chirurgie erfolgte nur 2 mal ein Unterricht und auch relativ spät Nachmittags.

Fazit:
Da es meine erste Famulatur war, war ich ohnehin erst mal begeistert überhaupt irgendetwas praktisches zu machen. Insgesamt ist die Bewertung schwierig, da der OP und das Mitoperieren sehr gut waren (wenn man engagiert und interessiert war), die Arbeit auf Station dennoch wenig lehrreich leider. Die Allgemeinchirurgie besteht aus zwei Stationen: Thorax & Gefäßchirurgie und Viszeralchirurgie, man wird auch bei der Unfallchirurgie mit eingebunden. Die Ärzte auf der Viszeralchirurgie waren deutlich entspannter und netter.
Es wirkte so, als würde es niemanden so wirklich interessieren wo man wann ist, Hauptsache die Blutentnahmen werden erledigt und entsprechende OPs besetzt.
Man kann sich also eine chillige Famulatur machen (nur Blutentnahmen, nicht in OP und um 12 Uhr gehen) oder man verbringt den ganzen Tag im OP (was ganz cool sein kann), da man auf Station sonst eh nur Blut abnimmt und rumsitzt. Alle Ärzte und Pfleger waren aber sehr freundlich.
Bewerbung
zwei Monate vorher, hatte aber Glück, da jemand abgesagt hatte.
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Punktionen
Mitoperieren
Braunülen legen
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
7,50 EUR für Essen in Cafeteria gestellt

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
3
Stimmung Klinik
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Lehre auf Station
3
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.6