Famulatur Visceralchirurgie in St. Josefs-Krankenhaus (3/2022 bis 3/2022)

Krankenhaus
St. Josefs-Krankenhaus
Stadt
Potsdam
Station(en)
St. Antonius
Fachrichtung
Visceralchirurgie
Zeitraum
3/2022 bis 3/2022
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Dieses Famulatur war meine erste und eine sehr sehr schöne Erfahrung. In einem herzlichen NICHT überwiegend männlich dominierten Team von Chirurgen und Chirurginnen wurde ich sehr herzlich aufgenommen und stand gleich am zweiten Tag steril am Tisch als 2. Assistenz bei einer Whipple-OP (große Bauch-OP). Mit meiner PJlerin habe ich morgens vor der allmorgendlichen Röntgenbesprechung (7:30 Uhr) alle anstehenden Blutentnahmen erledigt. Nach der Röntgenbesprechung mit den Kolleg:innen aller der im Haus vertretenen chirurgischen Fachrichtungen fand noch mal eine interne viszeral-/allgemeinchirurgische Besprechung statt. Dann mit zur Visite, inclusive Wundkontrollen und Co., oder gleich in den OP - ganz nach Gusto bzw. auch Bedarf. An Tagen an denen keine Assistenzärztin da war, waren die PJlerin ich ich oft als 1. Assistenz eingeteilt. Häufig dann laparoskopische Hernien-OPs oder Gallenblasenentfernungen - sprich Kamera halten. Bei kleineren offenen OPs aber auch ab und zu 1. Assistenz, beispielsweise bei (Neben-)Schilddrüsenentfernungen oder Narbenhernien. Sonst bei größeren Eingriffen 2. Assistenz. Je nach Interesse und Fähigkeiten werden einem dann verschiedene Aufgabe zuteil, von Hakenhalten über Faden abschneiden zu intrakutan Nähen und Gefäßligaturen. Das OP-Team ist wahnsinnig lieb, vor den OTAs muss niemand Angst haben. Einfach lieb vorstellen und der Rest läuft von allein. Für gute Stimmung ist im OP durch Witze und Musik gesorgt. Fragen ist immer erlaubt, zuschauen sowieso!
Auf Station fand wie gesagt die Visite statt und ist, wie bei den Chirurgen üblich, schön kurz. Danach wurden von uns (PJ/Famu) weitere Blutentnahmen vorgenommen, Drainagen gezogen, Klammern gezogen sofern nicht während der Visite geschehen. Sobald die uns aufgetragenen Aufgaben erledigt waren, gab's im Arztzimmer eigentlich immer irgendwelche Briefe zu schreiben, oder zumindest anzulegen und mit Textbausteinen zu spicken. Alle Ärztinnen und Ärzte waren gewillt Dinge zu zeigen, zu erklären und anzuleiten.
Mittag gab es immer im kleinen krankenhauseigenen Bistro, zur Auswahl immer vegetarisch/pescetarisch und fleischig und Salat (vegan möglich). Die entsprechenden Essensgutscheine gab es bei uns am ersten Tag zum ersten Satz Wäsche im Sekretariat des Chefs dazu. À propos Wäsche: so positiv meine Erfahrungen im St. Josefs waren, so schlecht ist die Wäsche für Praktikant:innen/FSJler:innen/Schüler:innen organisiert. 3x pro Woche öffnet die Wäscherei ihre Türen für eine halbe Stunde. In der Regel ist die Schlange weit im Voraus schon "lang". Jedenfalls so lang, dass bei Öffnung die ersten Kandidat:innen genug Wäsche für sich und verhinderte Kolleg:innen auf Station ergattern können und der Rest geht entweder leer aus oder bekommt maximal ein Kasack+Hose welche dann mehrmals getragen werden müssen...das geht besser! Naja, trübt meine Erfahrung aber nicht allzu sehr.
Zum Zertifikat: dem wird nicht allzu viel offizielle Beachtung geschenkt, der Chef händigte mir einen theoretischen Ablauf mit Inhalten aus, durch den normalen Einsatz im OP bekommt man das meiste schon mit und benötigt keine explizite Einweisung. Der Chef achtet jedoch darauf, einen oft mit in den OP zu nehmen und viel zu erklären. Insgesamt nett ausgedachtes Konzept, geht aber auch ohne konkreten Ablauf gut auf - die Inhalte kommen an. Das Abschlussgespräch steht bei mir noch aus, da ich die Famulatur vorzeitig aufgrund einer Covid-Erkrankung beenden musste. Aller Voraussicht nach wird das telefonisch nachgeholt.
Summa summarum: sehr empfehlenswerte Station, man wird eingebunden und kann viel lernen, wenn man mag. Die UCH soll auch sehr gut sein.
Bewerbung
3-4 Monate im Voraus über das Anmeldeformular des DAGV für das Zertifikat "studentische OP-Assistenz", sehr schnelle und vor allem freundliche Rückmeldung. Eine Bewerbung wäre sicherlich noch deutlich kurzfristiger möglich gewesen.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Briefe schreiben
Braunülen legen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13