Eine ganz ganz liebe und tolle Station mit super ÄrztInnen und PflegerInnen.
Ich habe mich mit jeder Person gut verstanden und wurde von Anfang an miteinbezogen und in den Stationsalltag integriert. Es herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre im ganzen Team (mittags wurde zB immer mit allen ÄrztInnen gemeinsam gegessen und ich wurde immer mitgenommen).
Der Tag beginnt mit einer kurzen Morgenbesprechung und anschließender Visite, in der alle PatientInnen zum gemeinsamen Gespräch kamen. Ich bin öfters etwas früher gekommen und habe der Pflege bei Blutentnahmen und EKG schreiben geholfen und das wurde auch sehr wertgeschätzt.
Die Visite war immer sehr interessante und lehrreiche und ich durfte zu jeder Zeit Fragen stellen. Es wurden mir auch öfters kleine Aufgaben gegeben (zB erhebe den psychopathologischen Befund im Laufe der Visite) und hinterher wurde sich viel Zeit genommen um alles mit mir durchzusprechen. Zu jeder Zeit hatten alle Ärzte und Ärztinnen ein offenes Ohr für mich und haben mir gerne Fragen beantwortet und Themen durchgesprochen. Mir wurde immer erklärt, was im Laufe des Tages ansteht und ich hatte die Möglichkeit mir auszusuchen an welchen Untersuchungen/Gesprächen etc. ich gerne teilnehmen möchte. Außerdem habe ich mich verschiedene Therapien angeschaut die von ErgotherapeutInnen/PsychologInnen und weiteren Berufsgruppen angeboten wurden: zB die Musiktherapie, Skills Gruppe, Psychoedukation und vieles mehr.
In meiner zweiten Woche durfte ich selbstständig (unter Aufsicht) bei der Visite das Gespräch mit einem Patienten durchführen. Hinterher habe ich viel Feedback von den ÄrztInnen bekommen, das fand ich sehr motivierend!
Ausserdem war ich bei verschiedenen Aufnahme Gesprächen, körperlichen Unrersuchungen, Lumbal Punktionen und Therapie Gesprächen dabei.
Ich war meistens von 8.30 Uhr bis 16.00 (manchmal sogar bis 17.00 und einmal bis 18.00 Uhr dort). Das war aber meine eigene Entscheidung und wurde nicht von mir verlangt.
Das einzig „negative“ liegt darin, dass die Jugendlichen am Vormittag meistens in der Schule sind und die meisten Therapie Angebote am Nachmittag statt finden. Dadurch entstehen vor allem am Vormittag immer wieder längere Pausen, wo nicht so viel zu tun ist (wenn die ÄrztInnen zB am Dokumentieren sind). Ich habe mir immer mein Lehrbuch mitgenommen und in den Pausen ein paar Themen durchgearbeitet. Wenn man wirklich viel sehen möchte sollte man auch bis spät am Nachmittag bleiben, weil dort häufig noch interessante Therapien und Gespräche statt finden.
Ich würde die Famulatur nicht unbedingt als erste Famulatur empfehlen, sondern eher für Leute, die bereits das Psychiatrie Modul in der Uni hatten. Mit etwas Vorwissen, kann man einfach das meiste aus der Famulatur machen :)
Insgesamt kann ich die Station sehr empfehlen! Ich war zu der Zeit meiner Famulatur die einzige Studentin, aber hoffe, dass so eine nette und interessante Station in Zukunft noch Beliebtheit unter StudentInnen erfährt.☺️
