Insgesamt die beste Famulatur, die ich gemacht habe. Man kann sehr viel selbstständig arbeiten und wird mit den verschiedensten Situationen konfrontiert, die man nicht im Hörsaal lernt, als Arzt aber bewältigen muss (Umgang mit alkoholisierten/unter Drogeneinfluss stehenden/aggressiven Patienten - täglich; selbst reanimieren - auch frustran; Umgang mit allgemein stressigen/hektischen/chaotischen Situationen...). Das heißt natürlich auch, dass man motiviert sein sollte, die "extra Meile" zu gehen - dies ist keine Famulatur für Leute, die "halt noch eine brauchen". Außerdem wird man aufgrund des Personalschlüssels (ein Arzt pro Schicht für die Notaufnahme + du ;) schnell ins kalte Wasser geworfen. Famulanten sind aber ausdrücklich nicht zum Entlasten der Ärzte da, sondern um etwas zu lernen - das wird dort großgeschrieben. Dafür wird Engagement umso mehr belohnt, es war wirklich eine unglaublich lehrreiche Zeit. Ich konnte/musste jeden Tag eigene Patienten aufnehmen: Anamnese, Untersuchung, Labor anfordern, Röntgen anmelden, ganz ganz viel Sonographie (+++), selber Nähen, wenn man Lust hat kann man ganz viele Flexülen legen (sonst machen das die Schwestern) etc. Es steht niemand daneben, man macht sein Ding, dokumentiert alles im Computer/Arztbrief und übergibt dann den Patienten an den Arzt der Notaufnahme, der dann weiter entscheidet. Weiteres Plus: die Notaufnahme ist interdisziplinär, d.h. man bekommt von der COPD zur Weber-B alles kreuz und quer durch den Gemüsegarten und muss immer wieder schnell umdenken. Ich empfehle diese Famu allerdings deshalb auch erst ab dem fortgeschrittenen klinischen Semester (8 aufwärts), da einem sonst die Grundlagen fehlen.
Ganz großes Plus: jeder soll die Möglichkeit haben, mindestens einmal Notarzt mitfahren zu können!
Danke an LOA Stöhr, der dies alles möglich macht.
Bewerbung
Ich habe mich über ein Jahr im voraus bewerben müssen - sehr gefragter Famulaturplatz!
