Famulatur Anästhesiologie in Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt (4/2020 bis 5/2020)

Krankenhaus
Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt
Stadt
Dresden
Station(en)
Anästhesie im Zentral-OP und Intensiv
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
4/2020 bis 5/2020
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Vorneweg: Die Chefarztsekretärin in der Anästhesie ist super. Noch vor dem ersten Tag gab es Kleidung, einen Spint mit Schlüssel und freigeschaltete Transponder und Schlüssel für alle Bereiche, in denen ich eingesetzt war. Emails beantwortet sie zügig und auch das Verschicken das Zeugnisses am Ende hat reibungslos funktioniert. Außerdem kann man sich in Absprache mit ihr die Zeiten selbst einteilen, wie lange man auf Intensiv/Anästhesie sein möchte. Ich hab mich nicht für halb/halb entschieden, sondern war länger in der Anästhesie.

Ich war drei Wochen in der Anästhesie und kann es wärmstens weiter empfehlen. Das Team ist cool, ich wurde herzlich begrüßt, ob von Ärzten oder Schwestern.
Zu Anfang ist man einem OP zugeteilt und bleibt einen Tag lang mit bei einem Anästhesisten. Bald hatte ich gemerkt, dass man auf mehr Einleitungen kommt, wenn man auch mal zwischen den Sälen wechselt. Ich empfehle den OP-Plan im Auge zu haben. Einteilung sollte eigentlich über den Oberarzt erfolgen, aber ab dem 2. Tag hab ich mich selbst eingeteilt. Im Aufwachraum hängt der Plan, wo man die Zuteilung der Anästhesisten auf die 8 OP-Säle und die zugehörigen OP`s einsehen kann. Zu dem Zeitpunkt, wo ich meine Famulatur gemacht habe, waren wir mehrere Famulanten, ein PJler und noch zwei Lernende aus dem Rettungsdienst. Es gilt die Regel ein Student/Schüler pro Saal. Bis auf wirklich richtig spannende Dinge haben wir uns dran gehalten. So hatte man sich morgens einen "Stammsaal" ausgesucht und mit Glück war man bei Überschneidung bei weiteren Einleitungen dabei (wer zuerst kommt, malt zuerst...). Teilweise hat mich das Team sogar dazu geholt! :)

Aufgaben: praktisch vor allem in der Einleitung Pat. verkabeln, Flexülen legen, Magensonde legen, Maskenbeatmung, LAMAs legen, Intubieren unter Oberarzt/Facharzt Aufsicht (schaut euch unbedingt vorher Videos zum Intubieren an, je mehr man vorher schon weiß, desto mehr darf man auch machen), Pat. mit umlagern.
Im Saal dann Regulation Narkose unter Aufsicht, Maskenbeatmung bei kurzen OP's

Man bekommt ziemlich schnell raus, wer von den Assistenzärzten Ahnung hat und wer eher frisch dabei ist. Ich war quasi jeden Tag bei jemand anderem dabei und habe daher verschiedene Arten kennen gelernt wie man Narkosen führen kann.

Ein Wort noch zu einem ganz bestimmten Oberarzt. Das Abfragen und die "Testate" waren unangenehm bis verstörend. Sorte: Egal, was du sagst, es ist niemals völlig richtig. Er war nach der ersten Fragerunde einmal morgens nicht zufrieden mit meinen Antworten (Anatomie!) und hatte mich seit dem auf dem Kieker. Er hat mir ab dann immer bis zum nächsten Tag Aufgaben gestellt, die ich mir anlesen musste (Medikamente, Lagerung, Narkoseeinleitung, Physiologie...). Im Prinzip wollte er mir nur weiterhelfen, aber didaktisch war das mehr als fragwürdig. Immerhin war er an der Lehre der Studenten interessiert. Wenn er schlecht drauf war, bekam man einen bösen Spruch ab. Auch auf der sexistischen Schiene war er unterwegs.
Man muss im allerdings lassen, dass er es praktisch echt drauf hatte, Ahnung und in Notfällen eine wichtige Ruhe ins Geschehen brachte.

Insgesamt habe ich in der Anästhesie mega viel gelernt und fands super cool. Die OP's, bei denen ich dann viel zugesehen hatte, waren vielfältig und auch die Chirurgen fragen einen mal was, wenn man Interesse zeigt.
Nur wer Eigeninitiative zeigt, lernt etwas oder bekommt etwas gezeigt - wer nur still in der Ecke steht, wird stehen gelassen.

Auf Intensiv hatte ich einfach Pech. Die Hälfte der Tage lief ich bei einem Assistenzarzt mit, der aufgrund seines Arbeitsverhaltens scheinbar von niemandem gemocht wurde. Dort herrschte schlechte Stimmung. An den anderen Tagen war ich viel damit beschäftigt, Patienten zu untersuchen - Status machen - und bei Interventionen zuzusehen wie eine Pleurapunktion, Schallen etc. Kleine Aufgaben wurden mir übertragen wie z.b. mit Angehörigen zu telefonieren über eine Vorsorgevollmacht. Bei Rea-Ruf durfte man mitlaufen, wenn man dem zuständigen Arzt zugeteilt war.
Insgesamt kann ich sagen, die Intensiv-Pflege hatte es krass drauf. Ich war gut geraten mich an sie zu halten. Die täglichen Gespräche vom Assistenzarzt zum Oberarzt waren Highlights. Hier hat man erst begriffen, warum dieses oder jenes getan wird, welches Labor noch zusätzlich indiziert ist und wie es perspektivisch mit der Therapie weitergeht.
Bewerbung
Durch Corona und die neu gewonnene vorlesungsfreie Zeit extrem knapp - nur anderthalb Wochen vorher.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Lehre auf Station
3
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.27