Famulatur Innere in Klinikum Ernst von Bergmann (3/2020 bis 3/2020)

Krankenhaus
Klinikum Ernst von Bergmann
Stadt
Potsdam
Station(en)
Geriatrie
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
3/2020 bis 3/2020
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Ich habe dieses Jahr an der Frühjahrsakademie der Inneren teilgenommen. Dort wurde man einer Station zugeteilt, in meinem Fall war das die Geriatrie. Mir ist bewusst, dass viele die Geri belächeln und ja, man lernt dort vielleicht auch keine super spektakuläre Funktionsdiagnostik kennen, aber das hat mir nichts ausgemacht. Die Geriatrie bietet einen Einblick in sehr viele verschiedene Krankheitsbilder, die für unsere immer älter werdende Bevölkerung eine große Rolle spielen. Man bekommt einen guten Überblick über viele Medikamente, Wechselwirkungen, Laborparameter uvm.. Auf der geriatrischen Station arbeitet man zudem mit vielen Berufsgruppen zusammen wie Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen, Sozialarbeitern und vielen anderen und lernt so ein ganzheitliches komplexes Behandlungskonzept kennen.

Als Studentin der Frühjahrsakademie (wir waren insgesamt 11) wurde jedem von uns ein Appartement im Gästehaus neben dem Klinikum zur Verfügung gestellt (kostenlos, mit kleiner Küche und eigenem Bad) - was wirklich super war. Kleidung konnte über eine Poolkarte des Sekretariats ausgeliehen werden, für das Mittagessen bekamen wir Essensmarken, so dass dieses auch kostenlos war. Je nach Verfügbarkeit hatte man einen eigenen Spint im Arztzimmer (wie in meinem Fall). Die Frühjahrsakademie zeichnete sich zudem durch eine ganze Reihe an Lehrangeboten der verschiedenen inneren Disziplinen aus, dazu gehörten z.B. jeden Mittag ein Seminar, ein Reanimationskurs, ein EKG-Kurs, ein Untersuchungskurs und vieles mehr. Außerdem hatten wir auch die Möglichkeit alle anderen Fortbildungen der Klinik wie etwa PJ-Fortbildungen, Röntgenbesprechungen, Tumorkonferenzen usw. zu besuchen. Betreut wurde die Frühjahrsakademie von zwei Assistenzärzten, welche einem bei Problemen und Fragen immer zur Seite standen. Leider konnte zum Ende der Famulatur aufgrund der Corona-Pandemie das Fortbildungsprogramm nicht mehr fortgeführt werden, was ich an dieser Stelle aber auf keinen Fall negativ anrechnen will.

Mein Stationsalltag begann wie bei den meisten Famulanten um ca. 7 Uhr mit Blutabnahmen, diese werden auf der Geriatrie normalerweise von einer Mitarbeiterin gemacht die extra dafür zuständig ist (oder den Ärzten); da die Mitarbeiterin aber zwischendurch krank war und die Ärzte aufgrund von Krankheit zeitweise auch unterbesetzt waren habe ich das öfter übernommen. Dazu sei zu erwähnen, dass das auf freiwilliger Basis war und keiner es als selbstverständlich gesehen hat, dass ich die Blutabnahmen mache und alle sehr dankbar waren wenn ich diesen Part übernommen hab.
Um 8 Uhr war dann Stationsbesprechung mit den Stationsärzten und den anderen Mitarbeitern und Therapeuten (s.o.), wo alle Patienten kurz durchgesprochen wurden. Da auf meiner Station (K3) auch viele Patienten der Unfallchirurgie lagen, war auch immer ein Arzt der UCH da und hat sich deren Patienten nach der Besprechung angeschaut.
Nach der Besprechung habe ich dann noch weitere Blutabnahmen gemacht oder PVKs gelegt, was hier auch eine rein ärztliche Aufgabe war. Anschließend ging es um 9:30 Uhr zur nächsten Besprechung, der ärztlichen Besprechung mit allen Ärzten von beiden geriatrischen Stationen. Dort wurden Neuaufnahmen, besondere Vorkommnisse, Entlassung etc. besprochen.
Danach war dann Zeit für die Visite, bei der ich mich immer an einen der Stations- oder Oberärzte gehangen hab und bei ihnen mitgelaufen bin. Hier muss ich sagen, dass wirklich alle durchweg sehr freundlich und respektvoll waren, ich hatte nie das Gefühl ein lästiges Anhängsel zu sein. Mir wurde sehr viel von sich aus erklärt, es wurde auf alle Fragen eingegangen und ich habe mich sehr wohl gefühlt.
Mittags waren wie erwähnt dann oft Seminare oder ähnliches und davor oder danach bin ich mit den anderen Studierenden Mittagessen gegangen (die Kantine ist so naja, aber es gibt eine ganz gute Salatbar).
Nachmittags kamen dann die Neuaufnahmen auf Station. Das heißt entweder von anderen Stationen oder aus der Notaufnahme kamen Patienten auf unsere Station und ich habe bei der Aufnahme geholfen und meistens zwei Aufnahmen pro Tag gemacht. Dazu gehörte das Sichten der Akte, der Medikamente und des EKGs, Anamnesegespräch und körperliche Untersuchung mit dem Patienten etc.. Anschließend habe ich die Patienten mit einem Oberarzt durchgesprochen und alle Ergebnisse aufgeschrieben (hier wird eine digitale Patientenakte genutzt für die man einen Zugang bekommt). Die Patientenaufnahmen waren für mich mit der lehrreichste Teil meiner Famulatur, da ich hier zwar selbstständig arbeiten konnte, aber trotzdem immer Unterstützung bekam wenn ich sie brauchte; außerdem war es für mich wirklich eine sinnvolle Aufgabe, mit der ich den Ärzten etwas Arbeit abnehmen konnte. Je nach Arbeitsaufkommen bin ich dann zwischen 15-18 Uhr gegangen (zum Schluss hin eher später als früher), mich hat aber niemand festgehalten sondern ich bin oft freiwillig länger geblieben.

Zuletzt noch kurz zur Freizeit: dadurch, dass man mit den anderen Studierenden im gleichen Haus wohnt kann man natürlich sehr viel zusammen machen und ich habe mich dort nie wirklich allein gefühlt. Zudem ist Potsdam eine wirklich wunderschöne Stadt in der man kulturell, kulinarisch und landschaftlich viel geboten bekommt und ein Monat schnell rumgeht. Auch unabhängig von der Frühjahrsakademie kann ich eine Famulatur hier wirklich wärmstens empfehlen, insofern ihr eine andere Unterkunft habt.

Und zuletzt: gebt der Geriatrie eine Chance, es lohnt sich!
Bewerbung
Beworben habe ich mich im Dezember für die Frühjahrsakademie im März über die Seite des EvB Klinikums (wichtig ist hier auch wirklich ein kleines Motivationsschreiben und nicht nur seinen Lebenslauf anzuhängen). Alle wichtigen Informationen sind dort auch zu finden, nach Annahme bekommt man den Rest per Mail zugeschickt.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Fallbesprechung
EKG
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Patienten untersuchen
EKGs
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.2