Die Famulatur (bzw. mein Tertial des 5. Jahres) als Unterassistentin war eine schöne Erfahrung. Das Team auf der Station E0 ist super nett und wertschätzend. Was ich so mitbekommen habe, ist das auf anderen Stationen ähnlich, möchte man allerdings ein bisschen mehr Action haben, so empfiehlt sich eher eine Akutstation im Haus. Je nachdem, wie viel man sich einbringen möchte und wie sicher man sich fühlt, darf man viele Aufgaben übernehmen (zB. Anleitung von Gruppentherapien) oder auch eigene PatientInnen übernehmen. Fühlt man sich dabei allerdings nicht so wohl, dann wird das auch gar nicht von einem verlangt und man widmet sich weiter dem Zuhören bei therapeutischen Patientengesprächen, dem Beiwohnen der Gruppentherapien und dem anschliessenden Dokumentieren. Eintrittsgespräche darf man auch führen, wenn man möchte. Ich würde grundsätzlich sagen, dass das Ausmass an Aufgaben, das man erledigen darf, (wie immer) sehr davon abhängt, wie viel Motivation man mitbringt. Es besteht auch die Möglichkeit einen Tagdienst mit zu machen, also gemeinsam mit zwei Assistenzärzten von 16:30-23:00 Uhr für die gesamte Klinik zuständig zu sein - das hat mir richtig gut gefallen, den so sieht man auch mal die verschiedensten psychiatrischen Erkrankungen. Die Arbeitstage dauern grundsätzlich von 8:45 - ca. 16-17 Uhr, wobei es vormittags eine Kaffeepause gibt und um halb 12/12 schon Mittagspause. Das Essen kostet in etwa (nach Gramm) 8-12 Franken, die Auswahl ist genial und auch gesund! Pro Monat gibt es zwei Urlaubstage, die man einfach in ein Programm einträgt. Das Areal der PUK ist auf einem Hügel gelegen und unglaublich schön. Man sieht auf den Zürichsee und rundherum gibt`s viel Natur. Bzgl. Wohnen kann man sich mit Frau Meier absprechen, die gibt einem da auch Tipps für Wohnheime oder WGs, gratis Personalunterkünfte gibts leider nicht mehr! Ich hab mich letztendlich für ein airbnb-Zimmer (um ca. 1000 Franken) im Seefeld entschlossen und hatte somit einen nur 15minütigen Arbeitsweg durch ein kleines idyllisches Wäldchen :)
Immer donnerstags gibts Journal Clubs, bei denen man auch (wieder wenn man möchte) was vorstellen darf. Fortbildungen werden auch geboten, ich hab allerdings an keiner teilgenommen, weil das terminlich bei mir nicht so gepasst hat.
Ich würde alles in allem die Famulatur hier bzw auch das KPJ sehr empfehlen!
Achtung: Als Ausländer muss man Quellsteuer bezahlen, von den eigentlich 933 Stutz sind das knapp 200 - es bleiben einem also nur 730 Franken!
Das Schwizer Dütsch ist nicht zu unterschätzen. Ich hatte anfangs echt Probleme und musste häufig nachfragen. Glücklicherweise gibt es auch recht viele deutsche Ärzte ;))
Bewerbung
Ich habe mich ca. 9 Monate im Voraus bei Franziska Meier als Unterassistenz beworben, lief alles unkompliziert und höchstprofessionell vom ersten Kontakt an. Vermute es geht aber auch spontaner, da nicht alle Stationen mit UAs besetzt waren, obwohl die hier gern gesehen sind. Wichtig ist es, sich als Unterassistenz zu bewerben, nicht als Praktikant! Man macht sonst dasselbe, kriegt aber kein Gehalt dafür!
