Famulatur Allgemeinmedizin in Praxis (2/2018 bis 3/2018)

Krankenhaus
Praxis
Stadt
Koeln
Station(en)
Praxis Dr. Siepe
Fachrichtung
Allgemeinmedizin
Zeitraum
2/2018 bis 3/2018
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Dr. Siepe ist praktischer Arzt mit einem Schwerpunkt in hausärztlicher Versorgung und Suchtmedizin. Letzteres war auch der Grund, weshalb ich mich für die Hausarztfamulatur bei ihm beworben habe. Ein Praktikum bei ihm erlaubt es auf jeden Fall, einen tiefen Einblick in die Langzeittherapie von Heroinabhängigen zu bekommen. Abgesehen davon würde ich die Famulatur nicht uneingeschränkt weiterempfehlen, dazu später mehr.

Der Famulaturalltag besteht darin, dass man im Arztzimmer sitzt und großteils zuhört. Bei Untersuchungen durfte ich meistens nachuntersuchen, also parallel abhören oder auch in den Rachen schauen. Ich durfte auch immer Zwischenfragen stellen. Ab und an durfte ich bei den wirklich netten Arzthelferinnen bei Aufnahmen von neuen Patient_Innen helfen, Blut abnehmen, Urinproben abfüllen und auf Drogen testen, EKGs schreiben und Lungenfunktionsmessungen durchführen, einmal durfte ich auch Fäden ziehen. Ich musste immer in der Praxis sein, solange er gearbeitet hat, also die regulären Sprechstundenzeiten + 1/2 bis 1 Std. danach und Hausbesuche am Dienstag Nachmittag. Außerdem arbeitet Dr. Siepe regelmäßig in der Wochenendvergabe der Substitutionsmittel, wo ich ihm gegen ein Entgelt assistiert habe.

Dr. Siepe hat ein sehr großes Interesse in medizinischen und nicht-medizinischen Bereichen, sodass er in seinen Ausführungen regelmäßig abschweift und seine Meinung zu allen möglichen gesellschaftlichen Themen kund tut. Das tut er auch, wenn das Wartezimmer gefüllt ist oder wenn gerade Patient_Innen im Sprechzimmer sitzen und auf ein Arztgespräch warten. Ebenso wechselt er bei allen Gesprächen ständig vom Sie ins Du, junge Patientinnen oder Patientinnen mit Migrationshintergrund werden von ihm allgemein gedutzt, und er führt täglich mindestens 10 mehr oder weniger praxisrelevante Telefonate, auch während die Patient_Innen im Sprechzimmer sitzen. Er stellt gerne Fragen zu ganz spezifischen Krankheitsbildern, ist allerdings selten mit den Antworten zufrieden und erklärt auch recht wenig Allgemeines. Sowohl bei medizinischen Themen als auch bei seinen anderen Reden stört es ihn aber nicht, wenn man die Antwort nicht weiß oder dazu nichts sagt - meist scheint es darum zu gehen, dass er seine Meinung darstellen oder sein Wissen zeigen kann.

Wer Interesse an der Suchtmedizin hat, kann in der Praxis Dr. Siepe sicher viel beobachten und lernen. Menschlich fand ich die Famulatur recht schwierig und hätte mir gewünscht, dass es zumindest eine Gemeinschaftpraxis gewesen wäre, um ab und zu etwas Abwechslung und Abstand haben zu können. Den hohen Arbeitseinsatz, den er von sich erwartet, erwartet er auch von den Famulant_Innen und so durfte ich trotz starker Erkältung und der Tatsache, dass ich 30 Tage durchgängig mit Wochenenddienst bei ihm gearbeitet habe, auch an den letzten Tagen nicht früher gehen oder die Hausbesuche ausfallen lassen. Positiv war auf jeden Fall die Unterstützung durch das Arzthelferinnen-Team sowie der sehr nette Umgang mit den Patient_Innen.
Bewerbung
ca. 2 Monate davor per Mail
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
3
Stimmung Klinik
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Lehre auf Station
3
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.8